Online-Petition pro Hugendubel

"Das wollen die Münchner nicht, und es ist ihnen auch nicht egal"

2. Mai 2014
von Börsenblatt
Die Künstlerin Marion Kropp will sich nicht damit abfinden, dass Hugendubel am Münchner Marienplatz verschwindet. Ohne ein großes Buchhaus im Zentrum könne sie sich ihre Stadt gar nicht vorstellen, sagt sie - und fordert die Stadt nun zum Eingreifen auf. Ihre Online-Petition läuft seit 28. April. Ein Gespräch über Bücher und Bürgerprotest.

“Hugendubel am Marienplatz muss bleiben!“, wünschen Sie sich, und hoffen dabei auf Unterstützung der Stadt. Wie soll das gehen?
Die Stadt München sollte ein Auge darauf haben, wie das mit den Vermietungen hier läuft. Besonders auch in diesem Fall. Hugendubel am Marienplatz: Das ist ein Haus, in das man wahnsinnig gern reingeht. Ich bin der Meinung, dass die Stadt München durchaus die Möglichkeit hätte, bei Vermietungen dieser Art ihre Wünsche zu äußern − aufzupassen, dass es nicht nur darum geht, wer am meisten zahlt. Die Telekom auf drei Etagen, der Rest Büros – das wollen die Münchner nicht, und es ist ihnen auch nicht egal.  Für den Marienplatz müsste man doch als Bürger, finde ich, auch Wünsche äußern können. Alle, mit denen man spricht, sind traurig, weil Hugendubel einfach dahin gehört.

Der neue Bürgermeister Dieter Reiter hat gerade sein Büro bezogen. Waren Sie schon dort?
Das nicht, weil ich auch gar nicht weiß, ob ich da die richtige Person wäre. Aber er und seine Partei haben ja auch damit geworben, München den Münchnern zu erhalten. Ich hoffe darauf, dass das auch für den Marienplatz gilt.

Seit dem Start Ihrer Petition am 28. April haben bisher gut 3.000 Menschen unterzeichnet. Genügt das?
In etwas mehr als drei Tagen so viele Unterstützer zu erreichen, das ist schon extrem.

Wie geht es jetzt weiter?  
Das kann ich Ihnen noch gar nicht genau sagen – das ist meine erste Petition. Ich hoffe, dass sich jetzt auch ein paar Leute einschalten, die sich in diesem Geschehen besser auskennen.

Warum haben Sie sich für eine Petition entschieden, anstatt für eine Demonstration?  
Ich bin keine Politikerin. Als mir klar wurde, dass ich nicht nur zuschauen kann, habe ich die Presse angerufen und mich mit der Wählergruppe Hut in Verbindung gesetzt, die sich für solche Sachen ja auch stark macht. Die haben mir empfohlen: Starten Sie erst einmal eine Petition. Und das habe ich dann gemacht. Auch wenn die Petition vielleicht nicht mehr bringt, als mal zu zeigen, dass sich die Bürger der Stadt hier eine andere Entscheidung wünschen.  Und was eine Demo angeht:  Das könnte ich mir schon vorstellen. Da dürfte ich dann nur nicht alleine dastehen.

Interview: Tamara Weise

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Link: Hugendubel-Petition auf change.org