Für den Wettbewerb der schönsten Bücher Österreichs hatten der HVB-Mitteilung zufolge 139 Verlage und Druckereien insgesamt 191 Bücher eingereicht. 15 davon wurden jetzt als schönste Bücher Österreichs 2013 ausgezeichnet − drei davon zusätzlich mit einem Staatspreis.
Ausgeschrieben wird der Wettbewerb jährlich vom HVB in Kooperation mit der Kunstsektion, die jetzt im Bundeskanzleramt angesiedelt ist. Der Wettbewerb sei ein "Zeugnis dafür, dass Optik und Haptik eines Buches auch in Zeiten des digitalen Lesens immer noch von hoher Bedeutung sind", betonte Bundesminister Ostermayer.
"Schöne Bücher werten den Inhalt auf und machen oft erst richtig auf diesen aufmerksam", ergänzte HVB-Präsident Benedikt Föger. "Gut gestaltete und hochwertig produzierte Bücher werden nie vollständig durch E-Books ersetzt werden. Man will sie besitzen, sie erleben und mit ihnen leben." Er sei überzeugt, dass die Rolle der Buchgestaltung in Zukunft sicher noch zunehmen werde.
Die drei Staatspreise (je 3.000 Euro) gingen an folgende Titel:
Jenny. Denken. Behaupten. Großtun
Kategorie 1: Allgemeine Literatur
Verlag: edition angewandte, AMBRA |V, Wien
19 Euro | ISBN: 978-3-99043-610-3
Aus der Jurybegründung:
"Fünf Umschläge spiegeln die Gliederung dieses gänzlich unkonventionell gestalteten Literaturbands wider, die sich auch als Farbseiten im Band wiederfinden: Prosa, Drama, Lyrik, Essay und Poetik. Die offene Bindung passt ideal zu den offenen Themen der Texte, ebenso der selbstbewusste und lebendige Umgang mit Typografie. 'Jenny' ist jung und modern im besten Sinne, ist präzise und genau. Mit Weißraum wird ebenso gespielt wie mit den Gedanken."
Holzböden im Freien
Kategorie 2: Allgemeines Sachbuch
Herausgeber: proHolz Austria. Verlag: proHolz Austria, Wien
49 Euro | ISBN: 978-3-902320-99-5
Aus der Jurybegründung:
"Höchste gestalterische Professionalität weckt im besten Fall Interesse selbst bei einem Publikum, das einem Thema nicht unbedingt nahe steht. Diesem Buch gelingt dies mühelos: Die Planung und Aufbauarbeiten von 'Holzböden im Freien' werden im ersten Teil lebendig und dennoch klar strukturiert aufbereitet, die fotografischen Beispiele im zweiten Teil glaubwürdig und realitätsnah mit liebevollen gestalterischen Details versehen."
Helmut Lethen, IFK (Hrsg.): Katalog der Unordnung
Kategorie 6: Sonderproduktionen und/oder Bücher, die nicht in den Handel gelangen
Verlag: Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz
Aus der Jurybegründung:
"Nicht weniger als acht verschiedene Schriftschnitte werden hier kunstvoll ineinander verwoben, sodass zwar eine lebendige Grundnervosität spürbar, dennoch eine vorbildlich abwechslungsreiche wie angenehm lesbare Erzählung im Vordergrund bleibt. Im 'Katalog der Unordnung' wechseln sich im durchgängigen Raster Standbein und Spielbein als Impulsgeber ab und setzen Ordnung und Unordnung, Unordnung und Ordnung in eine perfekte Balance."