Paragon stellt Bedingungen

Weltbild plant tiefe Einschnitte

21. Mai 2014
von Börsenblatt
Die Entlassungswelle bei Weltbild ist nicht vorbei: Noch vor dem angekündigten Neustart werden 100 weitere Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Anderenfalls will der künftige Mehrheitsgesellschafter Paragon Partners seine Unterschrift nicht unter den Übernahmevertrag setzen.

Einen Vorvertrag haben der künftige Weltbild-Mehrheitsgesellschafter Paragon Partners und Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz bereits unterzeichnet - ein großes Aufatmen der Branche und des Weltbildbetriebsrats war die Folge. Unterschrieben werden soll der Übernahmevertrag aber erst bei Erfüllung weiterer Bedingungen. Die sollen nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ härter ausfallen als befürchtet:

  • Weltbild soll noch im Mai mindestens 100 Mitarbeiter entlassen. Zuvor hatte die „Augsburger Allgemeine“, stets gut informiert in Sachen Weltbild, bereits von „mehreren Dutzend“ bevorstehenden Entlassungen gesprochen
  • Nach der Überführung in eine neue Gesellschaft hätten die Mitarbeiter ein Jahr Kündigungsschutz, darum sollen die Mitarbeiter vor Unterzeichnung der Verträge gehen
  • An der Spitze des Unternehmens sollen neue Manager stehen, die selbst einen „deutlich sechsstelligen Betrag“ als Gesellschafteranteil mitbringen müssen – damit es wehtut, wenn die Sanierung misslingt
  • Das mittlere Management darf hingegen nach dem Willen der neuen Eigentümer bleiben.

Paragon will sich eigenen Aussagen zufolge mit 51 Prozent an der neuen Gesellschaft beteiligen, in die auch die Auslandsgeschäfte Weltbilds eingebracht werden sollen.

  • Künftig sollen Randsortimente wie Rasenmäher oder Elektronik aus den Filialen verschwinden
  • der Handel mit E-Books und das Printgeschäft fokussiert werden
  • Indessen hat Weltbild den Mietvertrag für die bisherige Zentrale in Augsburg-Lechhausen – bauliches Wahrzeichen des Filialisten – zum 31. Juli gekündigt. Neuer Stammsitz wird das Gebäude der fußläufig erreichbaren Deutsche Papier Vertriebs GmbH, die selbst umzieht.

Zu den geplanten Kündigungen wollte sich Weltbild zunächst nicht äußern.