Interview mit Carmen Armbruster, Studentin an der HdM

Mit Freude an neuen Herausforderungen

2. März 2015
von Veronika Athenstädt
Studenten, die direkt von der Hochschule kommen, haben keine Praxiserfahrung? Carmen Armbruster ist ein Beispiel dafür, dass das nicht immer stimmt.

Wer sind Sie?

Ich heiße Carmen Armbruster, bin 23 Jahre alt, und komme aus Altenriet – ein kleiner Ort südwestlich von Stuttgart. Ich bin gelernte Medienkauffrau und studiere im 6. Semester Mediapublishing an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Nebenbei bin ich mitverantwortlich für unser kleines Familienunternehmen – eine landwirtschaftliche Kleinbrennerei.

Was hat Sie bewogen ein Studium im Verlagsbereich zu beginnen?

Schon nach dem Berufskolleg, welches bereits auf die Bereiche Technik und Medien ausgerichtet war, wusste ich, dass ich gerne etwas mit Medien machen möchte. Zunächst habe ich mich für eine Ausbildung zur Medienkauffrau entschieden. Bereits gegen Ende meiner Ausbildung und in der Zeit danach war ich beim Verlag W. Kohlhammer fest in die Buchherstellung involviert und habe zahlreiche Buchproduktionen und Loseblattwerke betreut.

Doch ich merkte, dass es mir insbesondere an technischem Hintergrundwissen, welches in der Ausbildung kaum Inhalt war, fehlte. Zudem interessierte ich mich für den Bereich des Elektronischen Publizierens. Hierzu gab es in der Ausbildung gar keine Inhalte. So machte ich mich auf die Suche nach einem Studiengang, der sowohl die technischen Aspekte vermittelt, als auch aktuellen Trends und Themen der Verlagsbranche aufgeschlossen gegenüber steht.

Fühlen Sie sich durch die Erfahrungen, die Sie während Ihrer Ausbildung und darüber hinaus sammeln konnten, für das Berufsleben ausreichend vorbereitet?

Allein schon durch die Ausbildung im Verlag konnte ich viele Erfahrungen und Eindrücke aus dem Verlagswesen gewinnen. Dank der Produktvielfalt meines Ausbildungsbetriebs stehe ich auf einer breiten Basis. Von Büchern und Zeitschriften über Loseblattwerke und Formulare – aus allen Publikationsformen konnte ich einiges mitnehmen.

Mit dem Bereich der elektronischen Publikationen konnte ich mich dann während meines Praxissemesters in der Buchherstellung und der Abteilung Elektronisches Publizieren des Eugen Ulmer Verlages intensiv auseinandersetzten.

Bei Klett-Cotta kann ich nun auch noch Erfahrungen im Zeitschriftenmarketing sammeln. Hier bin ich gegenwärtig als Werkstudentin tätig.

Wo sehen Sie sich nach Abschluss des Studiums in 5-10 Jahren?

In den nächsten Jahren sehe ich mich in einem kleinen bis mittelständischen Verlag oder Medienhaus mit einem abwechslungsreichen Programmportfolio und einer ebenso abwechslungsreichen Tätigkeit in der Buch- oder Zeitschriftenherstellung oder aber vielleicht auch in einem Unternehmen, welches sich etwas mehr mit der direkten Umsetzung von elektronischen Publikationen auseinandersetzt.

Die Buchbranche befindet sich im Umbruch, was reizt Sie an den neuen Herausforderungen?

Ein Auf- und Umbruch hat verschiedene Facetten. Der Reiz liegt darin Neues auszuprobieren, in den Alltag zu integrieren und doch das Vorhandene nicht vollständig aus den Augen zu verlieren. Ich denke, es ist wichtig, ein gewisses Gleichgewicht zu finden – und vor allem die Vorfreude auf Neues nicht zu verlieren.

Das Interview führte Veronika Athenstäd, ebenfalls Studentin an der HdM Stuttgart.

Dieses Interview ist eine Praxisübung der Lehrveranstaltung "Redaktionspraxis und Produktentwicklung", die im Sommersemester 2014 in Kooperation der HdM mit dem Börsenblatt durchgeführt wird.