Druckereien stellen sich neu auf

Insolvenzverfahren der Offizin Andersen Nexö Leipzig ist aufgehoben

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Offizin Andersen Nexö Leipzig (OAN) und ihrer Tochtergesellschaften Messedruck Leipzig und Leipziger Kunst- und Verlagsbuchbinderei ist auf der Basis der von den Gläubigern Anfang Juni angenommenen Insolvenzpläne aufgehoben worden.

Wie das Unternehmen mitteilt, sollen die Leipziger Betriebe mit den bereits im Insolvenzverfahren durchgeführten Optimierungs- und Sanierungsmaßnahmen unter der neuen Dachmarke OAN-Gruppe weiterentwickelt werden. Dazu ist geplant, dass OAN von ihrer Tochtergesellschaft Sachsendruck Plauen mbH (SDP) den einzigen verlagsorientierten Geschäftsbereich Pappe- und Dünnbuchherstellung übernimmt und künftig als Betriebsteil "Kinderbuch Plauen" am Standort Plauen fortführt. Der in den vergangenen Jahren in Plauen stark gewachsene Geschäftsbereich Onlinedruck soll zeitnah in ein mit einem langjährigen Kunden und Partner gemeinsam betriebenes Gemeinschaftsunternehmen ausgegliedert werden. An diesem Joint Venture wird jener Partner mit 51 Prozent und SDP/OAN mit 49 Prozent beteiligt sein.

Die strategische Neuaufstellung der Gruppe soll nach Unternehmensangaben mit der Transformation des Standorts Plauen abgeschlossen werden und in den kommenden sechs Monaten ebenfalls auf Basis eines (Plan-)Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung durchgeführt werden. Das dazu notwendige Verfahren ist von der SDP am 26. Juni beantragt worden; das Gericht hat am 2. Juli eine vorläufige Eigenverwaltung angeordnet und Rechtsanwalt Michael Schoor zum vorläufigen Sachwalter bestellt.

Hintergrund:
Die Offizin Andersen Nexö GmbH hat sich auf die Komplettherstellung von Büchern und Prospekten spezialisiert. Sie erwirtschaftet mehr als 25 Millionen Euro Umsatz im Jahr und beschäftigt rund 260 Mitarbeiter in Leipzig und Reichenbach.

Die Messedruck Leipzig GmbH stellt Akzidenzien, Magazine und Periodika, Fach- und Kundenzeitschriften sowie Bücher und Broschüren her. Der Umsatz beläuft sich auf knapp acht Millionen Euro, knapp 60 Mitarbeiter sind hier beschäftigt.

Die Leipziger Kunst- und Verlagsbuchbinderei konzentriert sich auf die Weiterverarbeitung von Festeinbänden und Kalendern, Broschüren, Industrie- und Versandkatalogen sowie Flex Covern. Das Unternehmen erzielte mit knapp 60 Mitarbeiter einen Umsatz von 5,6 Millionen Euro.