Hesse-Literaturpreis 2014 an Angelika Klüssendorf

"Eine bewegende Bildungsgeschichte"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Der mit 15.000 Euro dotierte Hermann-Hesse-Literaturpreis geht in diesem Jahr an die Schriftstellerin Angelika Klüssendorf. Die Jury würdigt die "subtile Darstellungskunst" der Autorin. Den Förderpreis erhält Dorothee Elmiger.

In ihren letzten beiden Romanen "Das Mädchen" und "April" erzähle Klüssendorf autobiografisch grundiert vom problematischen Weg der Selbstfindung. Die Jury würdigt die "subtile Darstellungskunst" der 1958 in Ahrensburg bei Hamburg geborenen und in der ehemaligen DDR aufgewachsenen Autorin, die Geschichte eines individuellen Lebens "auf dem schmalen Grat zwischen den politischen deutsch-deutschen Umbrüchen und einer schwierigen Sozialprognose auszubalancieren. Klüssendorf führe ihre Figur durch trostloses Gelände und realisiere gleichwohl eine bewegende Bildungsgeschichte".

Förderpreis an Dorothee Elmiger
Den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis sprach die Jury Dorothee Elmiger zu. Die Schriftstellerin wurde 1985 im schweizerischen Wetzikon geboren. In ihrem zweiten Roman "Schlafgänger" (2014) gelinge es der Autorin, "ihre so kühne wie kunstvolle Prosa in einen irritierenden Schwebezustand zwischen Wachen und Traum zu versetzen", so die Jury.

Preisverleihung
Die Preisübergabe findet am 15. Oktober um 18.30 Uhr im Karlsruher Rathaus statt.

Zum Preis
Der 1957 etablierte Herrmann-Hesse-Literaturpreis wird alle zwei Jahre von der Hermann Hesse Stiftung, Karlsruhe, vergeben. Hermann Hesse selbst gab seine Zustimmung für diese Auszeichnung. Preisträger waren beispielsweise Martin Walser, Hubert Fichte, Adolf Muschg, Marlene Streeruwitz, Rafik Schami, Antje Rávic-Strubel und zuletzt Annette Pehnt.