Tolino-Partner dementieren Gerüchte

"Tablet-Strategie ist nicht beendet"

1. August 2014
von Börsenblatt
Die Tolino-Allianz will an ihrer Strategie festhalten, neben den gut laufenden E-Readern (Tolino Vison und Tolino Shine) auch Tablets im Buchhandel anzubieten. Ein Preisrutsch bei Weltbild, Jokers und Thalia hatte für Nährstoff gesorgt: Haben sich die Unternehmen in dem schwierigen Markt verhoben?  Gegenüber boersenblatt.net dementierten die Tolino-Partner nun auf Nachfrage: Die 99-Euro-Preise seien "nur eine Marketingaktion."

„Das Thema Tablets ist nicht beendet. Es handelt sich hier um eine völlig normale Preisreduzierung, wie sie für Tablets im Rahmen des Produktlebenszyklus üblich ist“, kommentieren Sprecher von Weltbild und Thalia unisono. Die Allianz wolle die Mehrgeräte-Strategie fortsetzen, um Kunden die Wahl zu lassen: Im wachsenden digitalen Markt rechnen die Tolino-Partner Weltbild, Hugendubel und Thalia (bis 2015 auch der Club Bertelsmann) damit, dass das eigene Kuchenstück größer wird.

„Wir erwarten damit verbunden auch eine größere Anzahl an Kunden, die die Vorteile eines Tablets beim Lesen schätzen“ – vor allem was Farbigkeit, Multimedialität (Apps, Spiele, Browser) angeht. Im Fokus stehen dabei vor allem Familien und technikaffine Nutzer, die gleichzeitig auf ein komfortable Lese-Angebot nicht verzichten wollen.

Mit dem Technikpartner Telekom punkten die Tolinos von einer Cloud-Lösung für E-Books und Medieninhalte. „Uns ist bewusst, dass wir uns bei den Tablets in einem anderen Wettbewerbsumfeld bewegen als bei den Lesegeräten – daran haben wir auch unsere Erwartungen ausgerichtet“, heißt es. Das Kalkül: Ein Großteil der Kunden, die nicht die eigenen Geräte kaufen, würde in geschlossene Systeme von Amazon und Apple abwandern.

In den USA hatte sich Barnes & Noble mit seinem hochpreisigen Nook verhoben. Technisch galt der Nook nicht als ausgereift. Durch ein besseres Preisleistungs-Verhältnis wollen die Tolino-Partner konkurrenzfähig und auf dem Markt für Lesegeräte präsent bleiben.