Buch und Buchhandel in Zahlen

Käufer und Leser

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Die wichtigsten Zahlen und Fakten über das Kauf- und Leseverhalten der deutschen Bevölkerung im Überblick.

Fernsehen war 2013 erneut die beliebteste Freizeitbeschäftigung der Deutschen. Das Lesen von Büchern landete auf dem 14. Platz. Dies geht aus der gemeinsamen Markt-Media-Studie "best for planning" der vier Verlagsgruppen Axel Springer, Bauer Media Group, Gruner+Jahr und Hubert Burda Media hervor.

20,7 Prozent der Befragten gab an, "häufig" Bücher zu lesen, weitere 28,2 Prozent greifen "gelegentlich" zum Buch. Demgegenüber liegt die Zahl derjenigen, die "selten" oder "nie" lesen, bei zusammen 51,1 Prozent. 

Buchkauf und Nutzungsverhalten

2013 kauften 67 Prozent der befragten Frauen Bücher, und von 53 Prozent der Männer wurde Lektüre erstanden. Auch bei der Nutzung der Bücher scheiden sich die Geschlechter: 46 Prozent der Frauen nutzten 2013 Bücher täglich bzw. mehrmals in der Woche. Im Gegensatz zu den Frauen griffen 2013 nur 30 Prozent der Männer täglich oder mehrmals pro Woche zum Buch. (Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse, 2013)

Auch die Schulbildung spielte 2013 wieder eine Rolle bezüglich des Buchkaufs. Während 41 Prozent der Personen mit Volks- und Hauptschulabschluss Bücher kauften, waren es bei Personen mit Abitur/Studium 81 Prozent.

Der Anteil der Personen, die Abitur oder ein Studium vorweisen, und die täglich oder zumindest mehrmals pro Woche Bücher nutzen, lag bei 57 Prozent. Bei Volks- und Hauptschülern (25 Prozent) und Mittelschülern (37 Prozent) war der Anteil niedriger. (Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse, 2013)

Bei Kindern zwischen sechs und 13 Jahren lasen 21 Prozent der Mädchen und 7 Prozent der Jungen 2012 jeden oder fast jeden Tag. 37 Prozent der Mädchen und 32 Prozent der Jungen immerhin einmal oder mehrmals in der Woche. (Quelle: KIM-Studie 2012; die Studie wird nur alle zwei Jahre erstellt). Rund 59 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren kauften 2013 zumindest ein Buch; 44 Prozent dieser Altersgruppe lasen täglich oder mehrmals in der Woche in einem Buch. (Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse, 2013).

Die durchschnittlichen Ladenpreise für Neuerscheinungen (Erstauflagen) betrugen laut Erhebung des Börsenvereins 2013 für Bücher 26,76 Euro (2012: 25,63 Euro), dabei Belletristik 14,05 Euro (2012: 13,29 Euro) und Taschenbücher 12,84 Euro (2012: 11,89 Euro). Der höchste Durchschnittspreis für Neuerscheinungen wurde mit 53,07 Euro in der Sachgruppe Naturwissenschaften und Mathematik erzielt.

E-Books

Laut E-Book-Studie 2014 von GfK Consumer Panels und Börsenverein, wollen 2014 noch 38 Prozent der Befragten Konsumenten (deutsche Privatpersonen ab 10 Jahren, Kenner von E-Books) ausschließlich gedruckte Bücher kaufen (2012: 45 Prozent). Sowohl E-Books als auch gedruckte Bücher wollen künftig 15 Prozent der Befragten kaufen (2013: 13 Prozent; 2012: 11 Prozent). 2013 kauften 4,6 Prozent aller Frauen und 3,6 Prozent aller Männer mindestens ein E-Book für den privaten Bedarf.

Hörbuch

2013 trugen Hörbücher nach GfK Entertainment mit 3,9 Prozent (2012: 3,8 Prozent) zum Gesamtumsatz (Barumsätze inkl. Kartenzahlungen) im Buchhandel (Sortiment, Warenhäuser, E-Commerce, Nebenmärkte) bei.  

4,1 Prozent aller Deutschen haben sich 2013 mindestens ein Hörbuch gekauft − dabei Frauen: 4,3 Prozent; Männer: 3,9 Prozent. Beste Werte: 6,0 Prozent der 30- bis 39-jährigen kauften mindestens ein Hörbuch. Bei der Altersgruppe der 40-bis 49-jährigen deutschen Bevölkerung waren es 5,3 Prozent. (Quelle: GfK Consumer Panels, 2013)

Kaufkraft

Das durchschnittliche Einkommen eines Bundesbürgers liegt laut "GfK Kaufkraft Deutschland 2014" bei 21.179 Euro. Die Kaufkraft wuchs so um rund 586 Euro gegenüber dem Vorjahr. Laut Erhebung des Marktforschungsinstituts Nexiga befinden sich 2013 die Städte mit der höchsten Buchkaufkraft im Rhein-Main-Gebiet. An der Spitze steht Bad Soden im Taunus: Dort geben die Einwohner im Schnitt 154 Euro im Jahr für Bücher aus. Dahinter reihen sich Bad Homburg v.d. Höhe (154 Euro) und Ingelheim (154 Euro) ein. Die niedrigste Buchkaufkraft hat Nexiga für Zeitz und Eisleben (jeweils 78 Euro pro Jahr) in Sachsen-Anhalt ermittelt.

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Detaillierte Zahlen und Fakten über den Buchhandel in Deutschland finden Sie im Band Buch und Buchhandel in Zahlen, herausgegeben vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Das jährlich erscheinende Zahlenkompendium gibt einen aktuellen und umfassenden Überblick über die wirtschaftliche Lage des Buchhandels. Die Ausgabe 2014 (ET: 7. August 2014) ist zum Preis von 39,50 Euro bei der MVB erhältlich. Infos und Bestellung.