Japanische Verlage protestieren gegen neues Amazon-Ranking

Vorwurf des Marktmissbrauchs

3. September 2014
von Börsenblatt
Der Online-Händler Amazon scheint sich nun auch in Japan Sympathien zu verscherzen. Mehrere zum Teil sehr renommierte Verlage protestieren dagegen, dass Amazon Häuser besser einstuft, die höhere Gebühren zahlen oder über einen größeren E-Book-Katalog verfügen. Dies sei angesichts von Amazons Vormachtstellung im japanischen Buchhandel eine Form der "Erpressung".

Wie die englischsprachige Ausgabe der japanischen Tageszeitung "Asahi Shimbun" weiter berichtet, würden E-Books von Verlagen, die im Ranking weiter oben stehen, auf der Website amazon.co.jp prominenter platziert.

Der Verlag Bungeishunju Ltd. hatte bereits im Juni indirekt die Kartellbehörden dazu aufgefordert zu prüfen, inwieweit Amazon seine Monopolstellung zu seinem Vorteil nutze.

Amazon ist in Japan der größte Händler für gedruckte und elektronische Medien.

In Deutschland und in den USA schwelt unterdessen der Streit zwischen Amazon und einigen Verlagsgruppen (Bonnier, Hachette) um E-Book-Konditionen weiter.