Per Leos erzählerischer Kunstgriff sei es, fährt die Jury fort, "mit den Augen der Enkelgeneration auf das Verhängnis zu schauen und dabei ohne die üblichen Nazi-Klischees auszukommen". So entstehe ein Psychogramm, das mit der Einfühlung des Nachgeborenen auch die anderen Familienmitglieder in den Blick nimmt. "Per Leo verzichtet auf die typischen Handlungsstränge eines Romans, der die NS-Zeit thematisiert, und doch verdrängt oder verschweigt er nichts. So wird das oft Gesagte ganz neu erzählt."
Acht Autoren hatten bei den vier Debütantensalons auf dem 6. Harbour Front Literaturfestival ihre Romane vorgestellt. Die fünfköpfige Jury kürte am 18. September daraus den Gewinner des Klaus-Michael Kühne-Preises. Bisherige Preisträger waren Inger-Maria Mahlke (2010), Albrecht Selge (2011), Olga Grasnowa (2012) und Jelle Behnert (2013).
Die Preisverleihung fand am 21. September 2014 um 11 Uhr im Rahmen einer Matinee mit Martin Walser und Denis Scheck in der Hamburger Laeiszhalle − Kleiner Saal statt. Das Harbour Front Literaturfestival Hamburg läuft noch bis zum 7. Oktober.