Deswegen eröffnen wir die Buchhandlung also nicht nur mit einer Veranstaltung, sondern gleich mit 31 an 30 Tagen –auf diese Weise hat auch jeder die Möglichkeit, mindestens einmal zur Eröffnung zu kommen. An jedem Tag im November präsentieren wir die neuen Räume mit Lesungen, mit Performances, mit Gesprächsrunden oder mit Konzerten. So ist nicht nur für das Freizeitprogramm im nasskalten November gesorgt, sondern ist ganz sicher auch für jeden etwas dabei: Vielleicht möchte mancher mit der Band Kante rocken, ein anderer möchte lieber den Schauspieler Ulrich Matthes „Schischyphusch“ von Wolfgang Borchert lesen hören? Und ein Dritter ist speziell an der Berliner Schaubühne interessiert und freut sich darüber, deren Intendanten Thomas Ostermeier einmal persönlich kennenzulernen.
Bei der Konzeption des Eröffnungsmarathons sind wir von unserem (nicht nur literarischen) Angebot der Buchhandlung ausgegangen, die Vielfalt des Programms ergab sich schlichtweg aus der Vielfalt unseres Sortiments. Und natürlich wollen wir mit dem Paukenschlag auch auf die künftigen Veranstaltungen verweisen, die wir kontinuierlich in den neuen Räumen anbieten wollen.
Nicht zuletzt ist der Festivalgedanke mit der Theatergenese untrennbar verbunden, schließlich haben schon die alten Griechen mit ihren achttägigen Dionysien Festspiele veranstaltet, bei denen sie mit nicht minder langem Atem Komödien, Tragödien und Sartyrspiele hintereinander aufgeführt haben. Festivals bedeuten Unterbrechungen im gewohnten Gang, sie sind im Kalender gebündelte, herausgehobene Zeiten. Im besten Falle sind sie das, was Einar & Bert auch sein möchte: ein Ort der Begegnung und des Austauschs. An dieser Stelle muss man eigentlich dem Leiter der Berliner Festspiele, Thomas Oberender, das Wort überlassen, der einmal umstandslos gesagt hat: 'Festivals wollen gefeiert werden!' In diesem Sinne: Ich freue mich, wenn möglichst viele mit uns feiern!"