Weltbild-Sanierungsplan

150 Filialen bleiben

30. Oktober 2014
von Börsenblatt
Die Sanierung von Weltbild schreitet voran. Wie bereits im Insolvenzplan vorgesehen, soll das Filialnetz bis Februar 2015 auf rund 150 Filialen schrumpfen. An drei Standorten ist Ende November Schluss.
Im April diesen Jahres hatte das Unternehmen zunächst angekündigt, 53 seiner rund 220 Filialen aufgeben zu wollen. Im Zuge der Insolvenz kamen im Frühsommer dann 20 weitere Standorte auf die Liste, diese Schließungsabsichten wurden im Insolvenzplan festgehalten.

Ein Artikel der „Süddeutsche Zeitung" vom 30. Oktober heißt es, zu den beschlossenen Schließungsplänen kämen „weitere Filialen" hinzu. Dies dementiert eine Weltbild-Sprecherin: „Es geht um die Umsetzung der Maßnahmen, aber nicht um neu beschlossene Maßnahmen". Die Schließung der erwähnten 20 Filialen erfolge laut Plan.

Drei von diesen 20 Filialen werden bereits Ende November geschlossen, nämlich die Buchläden in:

Passau (Stadt-Galerie)Neumarkt (Oberer Markt)Marl (Marler Stern)

Die übrigen Filialen sollen voraussichtlich bis Ende Februar geschlossen werden, an einem Teil der Standorte soll bereits Ende Januar Schluss sein. Um welche Filialen es sich handelt, will Weltbild erst nach dem Weihnachtsgeschäft kommunizieren.

Die Schließungen will Weltbild abfedern: Kündigungen soll es keine geben. „Jeder Mitarbeiter der angesprochenen Standorte bekommt ein Versetzungsangebot zur nächst gelegenen Filiale", heißt es aus Augsburg. Mitarbeiter, die das Angebot nicht annehmen möchten, haben die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln.

Eine Bilanz der Insolvenz und Weltbild-Umbaus

Im Bereich der Filialen wurden 293 Stellen über die im Frühsommer angekündigten Maßnahmen abgebaut656 Mitarbeiter sind in eine Transfergesellschaft gewechselt

Ausblick:

Bis Ende Februar sollen die Kürzungen beim Filialnetz von rund 220 auf 150 Buchhandlungen abgeschlossen sein

Weltbild will sich künftig als „attraktiver Marktplatz" präsentieren und seine Prozesse stärker digitalisieren. Das Unternehmen will seine Ratgeber-Kompetenz in allen Kanälen ausspielen und Prozesse verschlanken. Die Ausgburger wollen mit dem Investor Droege im Rücken wieder stärker auf eigenen Content setzen und diesen vermarkten. Vor kurzem wurde angekündigt, dass Einschnitte in der Führungsebene anstehen sollen.