Douglas-Konzern

Letzter Sommer mit Thalia?

27. November 2014
von Börsenblatt
Der Douglas-Konzern will die Buchhandelskette Thalia nach Medienberichten in der zweiten Jahreshälfte 2015 verkaufen. Die australische Investmentbank Macquarie soll den Auftrag erhalten haben, den Verkauf zu organisieren, meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf "zwei mit dem Prozess vertraute Personen".

Bevor Douglas als reine Parfümerie-Kette an die Börse zurückkehre − voraussichtlich nach der Sommerpause, soll Thalia verkauft werden. Die Pläne für den Verkauf hätten sich verzögert, melden mehrere Medien unter Berufung auf Reuters. Spekulationen gab es bereits lange, das zum Jahresende 2014 ein Verkauf geplant sei.

Der Finanzinvestor Advent und die Großaktionärsfamilie Kreke hatten Douglas im vergangenen Jahr von der Börse genommen – Auftakt für massive Umbauarbeiten am Konzern. Das Parfümerie-Geschäft hat mit dem Erwerb des französischen Parfümerieriesen Nocibé (600 Filialen) allerhöchste Priorität, es war die größte Investion für die Douglas-Gruppe überhaupt. Der Süßwarenhändler Hussel und der Schmuckhändler Christ wurden im vergangenen Jahr verkauft, was auch dem Modehändler Appelrath-Cüpper ebenso wie der Buchsparte bevorstehen dürfte.

In Düsseldorf findet heute ein Pressegespräch der Douglas Holding AG statt. Vorstandschef Henning Kreke wird dabei einen Rückblick auf das Geschäftsjahr 2013/14 sowie einen Ausblick auf das diesjährige Weihnachtsgeschäft geben. Wir berichten auf boersenblatt.net über die Veranstaltung.

Kreke hatte jüngst in einem Interview mit der "Westfalenpost" erklärt, dass Thalia inzwischen gut aufgestellt sei und "ein Verkauf denkbar". Es war das erste Mal, dass Kreke dies bestätigte. Alle Unternehmensbereiche müssten auf individuelle Konzepte setzen. Das müsse nicht notwendigerweise innerhalb der Gruppe passieren. An Thalia würde sich die Familie Kreke nach einem gelungenen Verkauf gern wieder beteiligen.