Die Welt der Publikumsverlage ist in Bewegung, dabei erscheint nach den Anschlägen in Paris vieles in einem neuen Licht. René Strien, Vorstand der AG Publikumsverlage, hat es gegenüber boersenblatt.net bereits betont – dass es an der Zeit ist, über das vermeintlich Selbstverständliche, die Existenz freier Medien, noch einmal neu nachzudenken. „Wir als Publikumsverlage sehen uns hierbei in der vordersten Reihe und werden uns mit der aktuellen Situation auch auf dem AG Pub-Treffen befassen“, sagte er am Tag nach den Anschlägen. „Statt Stammtischparolen und kurzfristigem politischem Aktivismus brauchen wir Aufklärung, differenzierte Analyse und die ständige Demonstration der Attraktivität demokratischer Werte“ (im Archiv: „Je suis Charlie“). Das Thema wird in München im Zentrum stehen.
Neue Umweltbedingungen stehen während der Jahrestagung aber auch auf operativer Ebene zur Diskussion. Ein Blick auf die Agenda: Andreas Platthaus („FAZ“) wurde eingeladen, um über „Die kulturelle Relevanz der Buchbranche aus Sicht des Feuilletons“ sprechen, und wird dabei möglicherweise auch noch ein Wort zum Rezensionsurteil sagen; Messe-Chef Juergen Boos präsentiert das neue Hallenkonzept der Frankfurter Buchmesse und Tom Erben (Marketing-Berater im Auftrag der MVB) die neue digitale Vorschau VLB-TIX; Eugen Ruge berichtet darüber, wie der Deutsche Buchpreis sein Leben als Autor verändert hat – er war der Preisträger des Jahres 2011; und Axel Springer-Manager Christoph Keese blickt für die Publikumsverlage in Richtung Silicon Valley.
Die Jahrestagung der AG Publikumsverlage beginnt heute Abend in München – mit einer Soirée, zu der Rowohlt-Autor Jan Weiler („Das Pubertier“) als Gastredner erwartet wird. Morgen geht’s dann weiter mit der Mitgliedersammlung im Literaturhaus der Stadt.
