Suhrkamp: Familie Ströher wird neuer Teilhaber der AG

Unseld-Berkéwicz zieht sich aus operativem Geschäft zurück

21. Januar 2015
von Börsenblatt
Die Umwandlung der Suhrkamp Verlag GmbH & Co. KG in die Suhrkamp AG ist vollzogen. Als neuer Aktionär wird die Familie Ströher an der Suhrkamp AG beteiligt sein. Ulla Unseld-Berkéwicz, die Verlegerin und derzeitige Vorstandsvorsitzende, wird sich im Laufe der kommenden Monate aus dem operativen Geschäft zurückziehen und in den Aufsichtsrat der Suhrkamp AG wechseln, wie der Verlag soeben mitteilt.

Dort folgt sie, zusammen mit Sylvia Ströher und einer weiteren Person, auf den Gründungsaufsichtsrat der Suhrkamp AG, bestehend aus Gerhart Baum, Hans Magnus Enzensberger und Marie Warburg.

Der alleinige Vorstand der Suhrkamp AG wird laut Verlag Jonathan Landgrebe sein. Ihm wird ein Geschäftsleitungsgremium aus drei bis vier Personen zur Seite stehen, benannt sind: Raimund Fellinger, der Cheflektor, Tanja Postpischil, die Unternehmenssprecherin, und Gerhard Schneider, der Kaufmännische Leiter des Suhrkamp Verlags.

Die Mehrheit der Aktien der Suhrkamp AG besitzen künftig die Siegfried und Ulla Unseld Familienstiftung und die Familie Ströher gemeinsam. Die Stimmrechte ihrer Aktien sind dabei vertraglich gebündelt. In diesem Bündnis verfügt die Familienstiftung über die Stimmrechtsmehrheit und kann so auch fortan die Geschicke des Verlags lenken.

Für den neuen Teilhaber, die Familie Ströher, nahm Sylvia Ströher Stellung: "Wir freuen uns sehr, nach den Jahren des Bangens mit dem Verlag, nun dazu beizutragen, diesen bedeutenden Verlag als unabhängige Instanz der Literatur und der Geisteswissenschaften zu erhalten. Unser Engagement für Suhrkamp ist unbefristet und dient der weiteren Zukunftsfähigkeit des Verlags. Eine Einflussnahme auf die Verlagspolitik ist nicht Gegenstand unserer Vereinbarung. Wir sind sehr überzeugt, dass das Haus Suhrkamp mit der neuen Führungsstruktur für die zukünftigen Herausforderungen bestens aufgestellt ist. Dies bezieht sich vor allem auf die Kontinuität des anspruchsvollen Verlagsprogramms. Die Beteiligung an der Suhrkamp AG liegt außerhalb unserer sonstigen Anlagestrategie und ist somit auch mit keiner Dividendenerwartung verbunden."