Lessing-Preis 2015

Carolin Emcke ausgezeichnet

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Der diesjährige Lessing-Preis des Freistaats Sachsen geht an die Publizistin Carolin Emcke. Mit den beiden Förderpreisen wurden Julius Fischer und Wolfram Höll geehrt. Die Verleihung fand am 14. Januar im sächsischen Kamenz statt.

In der Begründung des elfköpfigen Lessing-Kuratoriums heißt es: "Als Philosophin promovierte Carolin Emcke über ‚Kollektive Identitäten', als Reporterin berichtete sie aus Kriegs- und Krisengebieten, und in ihren Büchern erzählt sie ‚trotz allem'. In ‚Weil es sagbar ist' findet sie mit kritischem Geist Worte für das Unsagbare und wendet sich gegen den Topos des ‚Unbeschreiblichen', der aus ihrer Sicht die Gefahr einer Sakralisierung von Unrecht und Gewalt birgt. Mit ihren Themen überschreitet sie Grenzen, auch weil die ‚Herausforderung Demokratie' für sie heißt, miteinander zu sprechen – ihr Werk gibt dafür Anlass genug."

Der Poetry Slam-Künstler Julius Fischer wird für seine Texte, die "polemisch, kritisch, ironisch und gleichzeitig überaus witzig und originell" sind, ausgezeichnet. Bekannt auf Lesebühnen im gesamten deutschsprachigen Raum, sei er "ein Newcomer jenseits der leeren Worthüllen und des ewigen Gewäsches der Wiederholung der Wiederholung. Direkt, unverstellt und schlau."

Im Gespräch mit Karin Großmann, Chefreporterin der "Sächsischen Zeitung", geben die beiden Preisträger bei einer Veranstaltung am 17. Februar im Leipziger Haus des Buches Einblicke in ihre Arbeiten, aus denen sie auch lesen werden. Die Gesprächsrunde mit Lesung wird gemeinsam vom Sächsischen Literaturrat und dem Literaturhaus Leipzig veranstaltet.

Seit 1993 verleiht der Freistaat Sachsen alle zwei Jahre den Lessing-Preis sowie zwei Förderpreise zum Lessing-Preis auf dem Gebiet der Literatur, der Literaturkritik und des Theaters.