Preis "Das politische Buch 2015"

Pikettys "Kapital" gewinnt

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Auszeichnung "Das politische Buch" der Friedrich-Ebert-Stiftung geht 2015 an den französischen Ökonomen Thomas Piketty für "Das Kapital im 21. Jahrhundert" (C.H. Beck). Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am 20. Mai in Berlin überreicht.

Die unabhängige Jury würdigt Pikettys "Das Kapital im 21. Jahrhundert" als "ein herausragendes Buch, in dem basierend auf der Auswertung einer beindruckenden Fülle von Quellen aufgezeigt wird, wie sich Strukturen von Kapital und Einkommen in den letzten Jahrhunderten verändert haben". Mit seinem Buch habe Piketty "einen wegweisenden Beitrag zu den hochaktuellen Debatten um soziale Gerechtigkeit und Verteilungsfragen geleistet und luzide dargelegt, wie die fortschreitenden Ungleichheiten die Demokratie gefährden".

Außerdem empfiehlt die Jury folgende Bücher als besonders lesenswert:

  • Heinz Bude: "Gesellschaft der Angst", 2014 (Hamburger Edition, HIS)
  • Paul Collier: "Exodus. Warum wir Einwanderung neu regeln müssen", 2014 (Siedler)
  • Yvonne Hofstetter: "Sie wissen alles. Wie intelligente Maschinen in unser Leben eindringen und warum wir für unsere Freiheit kämpfen müssen", 2014 (C. Bertelsmann)
  • Konrad Paul Liessmann: "Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung", 2014 (Paul Zsolnay)
  • Mariana Mazzucato: "Das Kapital des Staates. Eine andere Geschichte von Innovation und Wachstum", 2014 (Antje Kunstmann)
  • Philipp Ther: "Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa", 2014 (Suhrkamp)

Zum Preis

Die Auszeichnung "Das politische Buch" der Friedrich-Ebert-Stiftung zählt zu den wichtigsten Sachbuchpreisen im deutschen Sprachraum. Sie wird jährlich verliehen für eine herausragende Neuerscheinung, die sich kritisch mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen auseinandersetzt, richtungsweisende Denkanstöße gibt und ihre Inhalte einem breiten Publikum verständlich macht.

Zu den bisherigen Preisträgern zählen u.a. Timothy Garton Ash, Norberto Bobbio, Hans Magnus Enzensberger, Václav Havel, Richard Sennett, Heinrich August Winkler, Colin Crouch. 2014 erhielt Hannelore Schlaffer den Preis.