Der Börsenverein hatte für das Jubiläum des Verbandes eine Reihe von Veranstaltungen geplant, "durch die die Bedeutung dieser Tage besonders in Erscheinung treten wird" und das Ereignis den Teilnehmern in dauerhafter Erinnerung bleiben sollte. Höhepunkt der Veranstaltungen an Kantate war traditionell, so auch im Jubiläumsjahr, die Hauptversammlung des Börsenvereins und das sich anschließende Festessen, das, dem Anlass entsprechend, besonders üppig ausfiel.
Ebenso üppig fielen die Geschenke aus, die auf die Teilnehmer an dem "Festmahl" warteten: Drucksachen mit Festprogrammen und Ansprachen, Publikationen aus Belletristik und Lyrik, Sonderausgaben von Zeitschriften bis hin zur vom Börsenverein gestifteten Festschrift. "Schon vor dem Fest hatte man sich viel von dem großen Reichtum der ... wertvollen Festgaben erzählt und gemeint, es müsse gleich dazu ein Mädlerscher Reisekoffer gestiftet werden."
Diese doch leicht übertriebene Anregung nahm der Verein Leipziger Kommissionäre zum Anlass, jedem Anwesenden eine Pappkiste mit den Ausmaßen 40x31x16 cm zu verehren. In diesem "Mordskarton", wie der Lüneburger Buchhändler Ferdinand Delbanco die Kiste in einem Brief an seine Familie bezeichnete, konnte jeder Festteilnehmer seine Gaben gebührenfrei vom Verein Leipziger Kommissionäre nach Hause senden lassen. Auf dem Deckel ist zu lesen: "Buchhändler, Ware und Geld leite getrost über Leipzig, denn unermüdlich sorgt dort für Dich Dein Kommissionär".
Unser Exemplar des Kastens, an dem der Versand (oder auch nur die Zeit) leider nicht spurlos vorübergegangen ist, erhielt der Börsenverein von Helge Findel, Inhaber der Leipziger Versandbuchhandlung Richard Hummel, 1992 zum Geschenk.