utb verabschiedet sich von DRM

Digitale Lehrbücher künftig mit digitalen Wasserzeichen

9. September 2015
von Börsenblatt
Rechtzeitig zum Wintersemester gibt utb sein Online-Lehrbuch-Angebot für Bibliotheken "utb-studi-e-book" vollständig zum Druck und Download frei. Die PDF-Dateien werden künftig nur noch mit einem digitalen Wasserzeichen versehen sein. Zum Jahresende werden diese Neuerungen auch für Endkunden im utb-Shop verfügbar sein.

Studierende können somit laut utb zum Wintersemester die von ihrer Hochschulbibliothek lizenzierten utb-Lehrbücher als PDF-Datei herunterladen und ausdrucken. Pro Session ist der Download und Druck von 30 Seiten möglich, die Anzahl der Sessions ist nicht begrenzt. Die PDF-Dateien werden lediglich mit einem digitalen Wasserzeichen versehen.

"Wir sind sicher, dass wir damit eine benutzerfreundliche Lösung anbieten und zugleich einen hinreichend wirksamen Urheberrechtsschutz gewährleisten können", so Jörg Platiel, Geschäftsführer der Stuttgarter Verlagskooperation. Aktuell stehen über 1.400 lieferbare Titel online zur Verfügung, und das Angebot wächst stetig.

Mit dem Abschied vom Digital Rights Management wird zugleich der Plattform-Viewer von Flash auf HTML5 umgestellt. Mit der Umstellung auf den neuen HTML5-Webstandard kommt die utb-Online-Bibliothek ohne die Installation des Flash Players aus und kann problemlos auf allen gängigen browserfähigen Endgeräten dargestellt werden.

Platiel: "Angst vor Substitution von Printlehrbüchern unrealistisch"

Im März 2009 brachte utb die Plattform "utb-studi-e-book" erstmals auf den Markt und ermöglichte damit Hochschulbibliotheken als einer der ersten Verlage den Online-Zugriff auf damals über 500 Lehrbücher. Nur wenige Verlage stellten zu dieser Zeit ihre deutschsprachigen Lehrbücher online zur Verfügung. Verlagsübergreifend wurden Lehrbücher als besonders "schützenswert" angesehen, da die Gefahr der Weitergabe von Downloadkopien an ganze Seminare wesentlich höher eingeschätzt wurde, als die der Weitergabe von Monographien und rein wissenschaftlicher Literatur. Dazu Platiel: "Die damals umgehende Angst vor einer völligen Substitution der Printlehrbücher durch E-Book-Angebote hat sich als unrealistisch erwiesen. Die Koexistenz und die Verschränkung von Print- und e-Angeboten ist heute fester Bestandteil des Lernens und Lehrens an den Hochschulen."

utb-studi-e-book wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Nachdem anfangs die Nutzung ausschließlich im Rahmen eines Gebührenmodells angeboten wurde, kam im November 2011 die Möglichkeit hinzu, Titel in der Online-Bibliothek zeitlich unbefristet zu erwerben. Druck und Download sowie das Viewer-Update sind nun weitere Entwicklungsschritte, die der Zielgruppe die Nutzung der Plattform erleichtern.