Kein iranischer Nationalstand auf der Buchmesse

Offizielle Absage aus Teheran

12. Oktober 2015
von Börsenblatt
Das iranische Kulturministerium hat die Frankfurter Buchmesse am Freitagabend (9. Oktober) darüber informiert, dass es den geplanten Nationalstand in diesem Jahr absagt. Als Grund dafür nennt das Ministerium den Auftritt des Autors Salman Rushdie bei der Eröffnungs-Pressekonferenz der Buchmesse am 13. Oktober 2015.

"Wir bedauern die Absage des iranischen Kulturministeriums sehr", sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. "Die Frankfurter Buchmesse ist ein Ort des Dialogs. Gleichzeitig hoffen wir, dass die diesjährige Absage nur eine kurze Unterbrechung der bestehenden Gespräche bedeutet und wir die geknüpften Beziehungen weiter ausbauen können. Dennoch gilt für uns: Die Freiheit des Wortes ist nicht verhandelbar. Es darf nicht in Vergessenheit geraten, dass Rushdie für sein Werk immer noch mit dem Tod bedroht wird."

Nach derzeitigem Stand werden sich einige iranische Verlage in der Halle 4.0, in der Halle 3.0 (u.a. im Kinderbuchareal) sowie in der Gourmet Gallery in der Halle 3.1 auf der Buchmesse präsentieren. Die Präsenz iranischer Verlage war in Frankfurt in den letzten Jahren stetig gewachsen.