US-Zahlen von Nielsen Book

Das E-Book legt eine Pause ein

13. Oktober 2015
von Börsenblatt
Die Publikumsverlage in den USA verkaufen weniger E-Books als noch in den Vorjahren. Wie Jonathan Stolper von Nielsen Book sagte, gingen die Umsätze 2014 um 6 Prozent zurück, 2015 werden es minus 14 Prozent sein.

Das sagen zumindest die an den Buchhandelskassen gescannten Verkaufsdaten der 30 größten Publikumsverlage in den USA aus, die etwa 85 Prozent des Publikumsmarkts abdecken. Gemessen an den anderen Formaten sei das noch kein drastischer Rückgang. Nicht erfasst werden E-Books von Self-Publishern, die im gleichen Zeitraum ein massives Absatzwachstum verzeichnen.

Die Umsatzentwicklung bei E-Books ist sehr unterschiedlich, im Prinzip von Buch zu Buch und von Kategorie zu Kategorie, wie Stolper betont. Untersucht man die einzelnen Genres, so ist beispielsweise bei Erwachsenen-Belletristik ein Rückgang zu verzeichnen, während das Sachbuch für Erwachsene (Adult Non-Fiction) seinen Umsatzanteil 2014 gehalten hat.

Auf Verkaufspreise bezogen, macht sich der Umsatzrückgang stark bei niedrigpreisigen Büchern (im einstelligen Dollarbereich) bemerkbar. Hier könnten sich neue Verträge zwischen Verlagen und Händlern auf die Bepreisung von Bestsellern ausgewirkt haben – mit der Folge, dass viele Bücher zu höheren Preisen an die Kunden abgegeben werden.

Ein Blick auf die Vertriebskanäle zeigt, dass Online-Händler zulegen, während Filialisten Umsatzanteile verlieren. Stabil sind hingegen die Independent-Buchhändler.

Ein klarer Trend zeichnet sich bei Lesegeräten ab: E-Reader verlieren sukzessive an Marktanteil und liegen jetzt bei rund 30 Prozent. Tablets haben sie inzwischen in der Nutzung überholt; gleichzeitig nimmt der Anteil von Kunden, die auf dem Smartphone lesen, kontinuierlich zu – auf rund 15 Prozent.

Ein weiterer Befund: Viellesende Kunden, die bevorzugt Bundles kaufen, geben mehr Geld für Bücher aus als alle anderen Kunden. Das Gleiche gilt für E-Book-Abonnenten: Zusätzlich zur monatlichen Rate geben Sie mehr für den Kauf von Büchern aus als Kunden, die keinen E-Book-Abodienst nutzen.

Der E-Book-Anteil am gesamten Publikumsmarkt liegt jetzt bei ca. 26 Prozent.