Die Sonntagsfrage

Wie schafft man 800.000 Greg-Bücher in den Handel?

6. November 2015
von Börsenblatt
800.000-mal ließ Lübbe den Baumhaus-Titel "Gregs Tagebuch 10 - So ein Mist!" drucken. Doch wie kriegt man solch eine riesige Startauflage in die Buchhandlungen? Stefanie Folle, Vertriebsleiterin bei Bastei Lübbe, erklärt, wie es geht.

"Das ist natürlich eine der logistischen Großleistungen, mit denen wir im Hause immer wieder zu tun haben – Stichwort Dan Brown oder Ken Follett. Unsere sehr erfahrene Dispositionsleiterin bewältigt solche Herausforderungen seit 14 Jahren stets souverän. Mit der VVA haben wir zudem einen Partner, der uns dabei hervorragend unterstützt. Aber zunächst einmal muss das Druckvolumen bewältigt werden, bevor es an die Auslieferung geht. Wir haben parallel zwei Druckereien beschäftigt, die ab dem 9. Oktober kontinuierlich bei der VVA angeliefert haben, bis die komplette Startauflage vorrätig war. Das wäre an einem Tag gar nicht machbar.

Dann beginnt erst einmal das Streckengeschäft für die Großabnehmer, die mehr als 10.000 Exemplare ordern. Sie werden direkt ab Druckerei beliefert. Dazu gehören beispielsweise ausländische Kunden wie das Buchzentrum in der Schweiz oder Mohr Morawa in Österreich. Die übrigen Exemplare werden über die Sonderauslieferung der VVA verteilt. Es wird ein Tag bestimmt, an dem kein anderer Lübbe-Titel ausgeliefert wird, sondern nur die Greg-Bände mit den dazugehörigen Werbemitteln. In der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober wurden alle Bücher fakturiert und dann am 22. Oktober von der VVA gepackt, die die Pakete dann an die Transportführer (Spediteure, Bücherwagendienste etc.) übergab.

Die Ware traf dann vor dem Erstverkaufstag (3. November) beim Kunden ein. Damit der feste Erstverkaufstag (EVT) eingehalten wird, werden die Packstücke mit einem Aufkleber in Signalfarbe gekennzeichnet. Damit stellen wir sicher, dass die Buchhändler im Sinne der Fairness gegenüber allen Mitbewerbern den Titel nicht vor dem festen EVT in den Verkauf geben. Bis auf wenige Einzelfälle klappt das auch; wir gehen aber jedem Verstoß nach und werden die Kunden, die es betrifft, zukünftig direkt zum EVT beliefern und nicht mehr vorab.

Die (ungefüllten) Greg-Büchertürme werden ab Display-Bauer direkt an die Kundenadressen ausgeliefert, die Bücher liefert die VVA parallel dazu. Die Anlieferung der Büchertürme erfolgt erst ganz kurz vor dem EVT – wegen der Größe der Packstücke, die vom Buchhändler bis zum EVT eingelagert werden müssen. Die Bodencontainer für unsere Fachmarktkunden werden bei der VVA gepackt und von dort auch ausgeliefert."