Jahresbilanz 2015 des US-Buchhandels

Printbücher im Plus

5. Januar 2016
von Börsenblatt
Der US-Buchhandel verkaufte 2015 laut Nielsen BookScan 2,8 Prozent mehr Printbücher (Stückzahl) als im Jahr zuvor − insgesamt 652,7 Millionen Exemplare. Damit wurde für gedruckte Bücher das zweite Jahr in Folge ein Plus erzielt.

Für 2014 hatte Nielsen BookScan für den Absatz von Printbüchern (Stückzahl) ein Plus von 2,4 Prozent (auf 635,1 Millionen Exemplare) gegenüber dem Vorjahreszeitraum ermittelt, schreibt das Branchenmagazin "Publishers Weekly" in einem Beitrag zur Nielsen-Auswertung. Die Unternehmen, die an Nielsen BookScan berichten, decken danach rund 80 Prozent des Buchmarkts ab.

Insbesondere das Retail- und Club-Segment − dazu zählen unabhängige Buchhandlungen, Filialisten und etwa auch Amazon − habe gut abgeschnitten: Hier wurden 2015 mit 546,7 Millionen Stück 5,4 Prozent mehr gedruckte Bücher abgestzt als im Vorjahreszeitraum. In Großhandelsketten (wie etwa Walmart) sanken dagegen die Veräufe um 8,8 Prozent (auf rund 106 Millionen Stück).

Im Erwachsenensegment legten 2015 sowohl das Sachbuch (+6,6 Prozent; 256,0 Millionen Bücher) als auch die Belletritsik (+2,1 Prozent; 141,7 Millionen Bücher) im Jahresvergleich zu. Für die Belletristik war es das erste Plus seit 2010. Daran haben laut Nielsen BookScan auch vier Millionenseller einen großen Anteil: Der Topseller mit rund 1,6 Millionen verkauften Exemplaren war im vergangenen Jahr "Go Set a Watchman" (dt. Ausgabe: "Gehe hin, stelle einen Wächter") von Harper Lee, danach folgten "Grey" von E.L. James (1,4 Millionen), "The Girl on the Train" von Paula Hawkins (1,3 Millionen) und "All the Light We Cannot See" (dt. Ausgabe: "Alles Licht, das wir nicht sehen") von Anthony Doerr (1,0 Millionen verkaufte Bücher).

Beim Sachbuch war "The Life-Changing Magic of Tidying Up" von Marie Kondo der Jahresspitzenreiter − 1,1 Millionen Exemplare gingen über die Ladentheken. Gefragt waren auch Ausmalbücher für Erwachsene, acht davon konnten sich 2015 in den Top 50 platzieren.

Für Kinder- und Jugendbücher ergab sich ein geteiltes Bild: Während 11,7 Prozent mehr Sachbücher (54,6 Millionen Bücher) in dieser Kategorie verkauft werden konnten, verzeichnete der Belletristikbereich ein Minus von 3 Prozent gegenüber 2014. Allerdings wurden mit 171,4 Millionen fiktionalen Kinderbüchern immer noch mehr abgesetzt als 2013 (157,7 Millionen). Nur ein erzählender Titel wurde mehr als eine Million Mal verkauf: Jeff Kinneys "Wimpy Kid: Old School" (rund 1,5 Millionen Exemplare; dt. Ausgabe: "Gregs Tagebuch 10 − So ein Mist!") − zum Vergleich: 2014 waren es fünf Millionenseller.

Nach Editionsformen sah es 2015 unter anderem wie folgt aus:

  • Hardcover: 178,3 Millionen verkaufte Bücher (+2,8 Prozent gegenüber 2014)
  • Paperbacks (Trade Paperbacks): 355,7 Millionen verkaufte Bücher (+5,0 Prozent)
  • Taschenbuch (Mass Market Paperback): 64,3 Millionen verkaufte Bücher (-10,4 Prozent)
  • Pappbücher (Board Books): 31,0 Millionen verkaufte Bücher (+14,3 Prozent)
  • Hörbücher (physisch): 4,4 Millionen verkaufte Stück (-13,5 Prozent)