Wie man achtsam durch den Job kommt

Entspannt im Hier und Jetzt

11. Februar 2016
von Sabine Schmidt
Auch wenn es manchem aus den Ohren herauskommt: Achtsamkeit bleibt ein Thema im neuen Jahr – in einer schnelllebigen Gesellschaft und in einer Arbeitswelt, die starken Druck ausübt und immer mehr Menschen krank macht.

Dass Multitasking verlockend klingt, tatsächlich aber das Gehirn überfordert, hat sich herumgesprochen. Es ist allerdings nicht immer leicht, aus erschöpfenden Routinen und einem zu voll gepackten Alltag auszusteigen. Wie es gehen kann, erklären Svea und Arist von Hehn in ihrem kleinen praktischen Band "Achtsamkeit in Beruf und Alltag" (Haufe, 128 S., 7,95 Euro).

Dabei ist Unachtsamkeit der Normalzustand, wie die beiden Autoren wissen. Unser Geist ist dauernd unterwegs, ist beim Frühstück längst schon im Büro, am Schreibtisch dann in der Mittagspause oder im nächsten Urlaub, und wenn wir am Strand sind, denken wir an ungelöste Arbeitsprobleme. Das Wandern des Geistes muss nicht belastend, sondern kann auch kreativ und angenehm sein – zum Beispiel wenn wir träumend aus dem Fenster schauen. Aber die Autoren verweisen auf eine Studie von Harvard-Forschern, die zeigt, dass wir umso glücklicher, ruhiger und entspannter sind, je stärker wir im Hier und Jetzt leben.

Und wie erreicht man das nun? Wie bringt man den Geist dazu, in der Gegenwart zu verweilen? Man geht vom Multitasking- in den "Mono-Thinking-Modus": Wenn man in der Stadt unterwegs ist, ist man nicht auf die Einkaufsliste ­fixiert, sondern nimmt die Umgebung wahr, die ersten Blüten der Bäume, ein witziges Plakat; und wenn man arbeitet, ist man einzig auf das Projekt konzentriert und nicht beim nächs­ten oder dem, was sonst noch alles dringend erledigt werden muss.

Man kann es üben und lernen, im Jetzt zu bleiben, für einen kurzen oder einen längeren Moment, sich nicht dauernd ablenken, sich nicht von Sorgen und Ängsten durch den Tag treiben zu lassen. Es ist ein guter Vorsatz für das neue Jahr – und darüber hinaus.