Online-Lyrikprojekt bei "Hundertvierzehn" von S. Fischer

Im Geiste Walter Höllerers

25. Februar 2016
von Börsenblatt
Am 24. Februar startete das Online-Magazin "Hundertvierzehn" des S. Fischer Verlags sein Projekt zur Lyrik der Gegenwart "Hundertvierzehn Gedichte" − an dem sich zahlreiche Autorinnen und Autoren beteiligen. Vorbild war Walter Höllerers berühmte Anthologie "Transit" von 1956, teilt der Verlag mit.

Die Lyriker versehen die Gedichte wechselseitig mit Randnotizen, zusätzlich unterstützt von Theresia Prammer, Ilma Rakusa, Insa Wilke, Michael Hofmann, Christian Metz, Hubert Spiegel und dem Zeichner Papan. Die 114 Gedichte im Online-Magazin "Hundertvierzehn" kommen "von 88 lebenden Gegenwartsautorinnen und -autoren und 18 Geistern", so der Verlag. 

Hinzu kommen zwei Essays: Michael Braun erörtert Möglichkeiten, über Lyrik zu schreiben. Der Lyriker Franz Mon schreibt über das Vorbild des Projekts "Hundertvierzehn Gedichte": die legendäre Anthologie "Transit. Lyrikbuch der Jahrhundertmitte", die Walter Höllerer im Jahr 1956 herausgab.

"Genau sechzig Jahre nach dieser spektakulären Unternehmung Höllerers möchten wir die deutschsprachige Lyrik der Gegenwart in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen", so Oliver Vogel, Programmleiter Deutschsprachige Literatur bei S. Fischer. "Was Höllerer damals durch ein außergewöhnliches Buch gelungen ist, das in ganz persönlicher Weise die üblichen Formen von Gedichtsammlungen sprengte, erweitert sich nun sowohl in der Mehrstimmigkeit der Kommentare als auch in der offenen Kommunikation eines Online-Projekts."

Terminplan

Die insgesamt 114 Gedichte werden wöchentlich in Gruppen veröffentlicht, zuerst 39 Gedichte am 24. Februar 2016, dann drei Mal 25 Gedichte am 2., 9. und 16. März, die Kommentare und Notizen werden täglich erweitert.

Im Rahmen des Projekts beteiligen sich der Mitteilung zufolge u.a.: Elke Erb, Gerhard Falkner, Nora Gomringer, Durs Grünbein, Esther Kinsky, Uwe Kolbe, Thomas Kunst, Wulf Kirsten, Michael Lentz, Friederike Mayröcker, Herta Müller, Steffen Popp, Marion Poschmann, Monika Rinck, Katharina Schultens, Daniela Seel, Ulf Stolterfoht, Anja Utler, Jan Wagner, Ron Winkler, Uljana Wolf.