Selbstverpflichtung greift ab 1. Juli

260 Einzelhändler reduzieren Plastiktüten-Ausstoß

26. April 2016
von Börsenblatt
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und HDE-Präsident Josef Sanktjohanser haben, wie angekündigt, heute eine Vereinbarung unterschrieben, nach der Kunststofftüten im Einzelhandel kostenpflichtig sein sollen. Offiziell los geht's am 1. Juli.

Wie berichtet, wird mit der Vereinbarung eine EU-Richtlinie umgesetzt, nach welcher der Pro-Kopf-Verbrauch an Kunststofftüten deutlich reduziert werden soll. Unternehmen können sich freiwillig anschließen.

260 Unternehmen sind zum Start dabei, Lücken bleiben

"Der Handel steht bereit, seinen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz zu leisten", so HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. "Zum Start der Vereinbarung beteiligen sich etwa 260 Unternehmen." Diese stünden für über 60 Prozent der Tüten im Handel, die von der EU-Richtlinie erfasst werden. Er sei zuversichtlich, dass die vereinbarte Zielquote von 80 Prozent der Kunststofftüten innerhalb von zwei Jahren erreicht werden könne. Entscheidend sei, dass weitere Branchen die Vereinbarung unterzeichneten. Denn über die Ladentheken des Einzelhandels gehen in Deutschland nur gut zwei Drittel aller Tüten.

Wie teuer die Unternehmen die Tüten machen, entscheiden sie selbst − aus kartellrechtlichen Gründen. Ein Teil der Einnahmen soll laut HDE Umweltprojekten zugutekommen.

Hugendubel macht Plastiktüten ab Mai kostenpflichtig

Eine ganze Reihe von Buchhandlungen haben bereits zugesagt, die neue Regelung umsetzen. Auch Hugendubel ist dabei, wie das Unternehmen heute meldet: Ab 2. Mai werden Plastiktüten in den gut 100 Läden nur noch kostenpflichtig angeboten – zum Preis von 20 Cent. Stofftaschen (à 50 Cent) gibt es bereits, darüber hinaus will der Filialist demnächst eine größere Hugendubel-Tasche aus festem Recycling-Material einführen. "Nachhaltigkeit ist für unser Unternehmen seit jeher eine wichtige Größe", sagt Nina Hugendubel, geschäftsführende Gesellschafterin. "Wir begrüßen und unterstützen gerne die Initiative zur freiwilligen Selbstverpflichtung und wissen, dass dies auch im Sinne unserer Kunden ist."