Berlin Verlag: Der Sozialplan steht

Zehn Mitarbeiter müssen gehen

4. Juli 2016
von Börsenblatt
Wie der Berlin Verlag heute mitteilt, haben sich am 30. Juni Geschäftsführung und Betriebsrat auf einen Sozialplan geeinigt. Damit hätten die Gespräche auf dem Verhandlungsweg und ohne Anrufung der Schlichtungsstelle abgeschlossen werden können.

Der Piper-Verlag in München und seine Tochter Berlin Verlag hatten Anfang Juni die geplante Umstrukturierung am Standort Berlin bekanntgegeben. Von der Betriebsänderung sind zwölf Mitarbeiter betroffen, drei von ihnen haben Angebote zur Weiterbeschäftigung in München erhalten. "Uns ist bewusst, dass diese Umstrukturierung einen harten Einschnitt bedeutet", sagte Christian Schniedermann, Geschäftsführer des Piper Verlags. Umso wichtiger sei es gewesen, einen für beide Seiten akzeptablen Kompromiss zu finden, um sozialen Härten für die betroffenen Mitarbeiter abzufedern. "Dies ist nach unserer Einschätzung mit den ausverhandelten Bedingungen gelungen."

Als einen "langen Weg vom ersten Angebot bis zum jetzigen Sozialplan" bezeichnete der Betriebsrat des Berlin Verlags die Einigung. Trotz der "zwischenzeitlich harten Verhandlungen" sei nun ein Abschluss gefunden, den die gesamte Belegschaft mittrage: "Nichtsdestotrotz ist natürlich der Verlust so vieler Arbeitsplätze für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen äußerst bitter."

Die anhaltend schwierige wirtschaftliche Situation des 1994 gegründeten und seit 2012 zum Münchner Piper Verlag gehörenden Berlin Verlags hatte die Maßnahmen notwendig gemacht. Die Bereiche Vertrieb, Herstellung und Marketing werden künftig ganz von Piper am Standort München übernommen, das Taschenbuchprogramm wird ebenfalls von Piper weitergeführt. In Berlin soll sich ein Belletristik-und Sachbuchlektorat um Verlagsleiter Georg Oswald mit einer Pressestelle ganz auf die programmatische Arbeit konzentrieren. Zwei Mitarbeiterinnen werden beim Piper Verlag in München weiterbeschäftigt. Für die übrigen zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gilt nun der Sozialplan.

Mit der verschlankenden Umstrukturierung greife der Berlin Verlag "seinen Gründungsgedanken" wieder auf, sagte Piper-Verlegerin Felicitas von Lovenberg: "ein herausragendes Hardcover-Programm für wichtige Strömungen der deutschen und der internationalen Literatur sowie für aktuelle politische und gesellschaftliche Sachthemen zu sein."