Der IGuS-Sprecherkreis appelliert an den Vorstand des Börsenvereins, den Beschluss zur Zukunft der Branchenplattform buchhandel.de noch einmal zu überarbeiten und bei der Frage, was nach einer möglichen Einstellung der Plattform mit den VLB-Daten geschehen soll, zu präzisieren (Punkt 6 des Vorstandsbeschlusses). "Wir fordern für den Fall einer Beendigung des Betriebs von buchhandel.de in seiner bisherigen Form eine Neugestaltung der Plattform als Buchhandels-Finder (wie bei der Kampagne 'Vorsicht, Buch!') und VLB-Recherche-Tool", teilten die Vorsitzenden des Sprecherkreises, Iris Hunscheid und Katrin Lutz, heute mit. Die unabhängigen Sortimente halten eine Teilnahme möglichst vieler unabhängiger Sortimente an buchhandel.de nach wie vor für höchst wünschenswert - "wir sind allerdings davon überzeugt, dass die vom Vorstand formulierten Zielmarken nicht erreicht werden", so Hunscheid und Lutz. Die Gründe dafür seien aus ihrer Sicht weniger die fehlende Bereitschaft des Sortiments zur Teilnahme, sondern viel mehr die nach dem viel zu spät erfolgten Relaunch immer noch mäßige Qualität und Usability der Plattform für Endkunden sowie die stellenweise schlechte Datenqualität.
"Sicher wären viele Buchhändler bereit, eine deutlich höhere Transaktionsgebühr zu zahlen, die aber eben auch nur bei Verkaufsabschlüssen fällig wird", schlägt der Sprecherkreis vor. Die jetzt vorgeschlagene monatliche Grundgebühr werde dagegen die Bereitschaft des unabhängigen Buchhandels, sich bei buchhandel.de zu beteiligen, eher verhindern und nicht erhöhen.
"Es erscheint uns aus politischen Gründen zwingend erforderlich, Bloggern, Bibliotheken und anderen Webseiten-Anbietern eine unabhängige Verlinkungsoption anbieten zu können, die den Zugang zur vielfältigen Landschaft des inhabergeführten Buchhandels sicherstellt", stellen Hunscheid und Lutz fest. buchhandel.de erhöhe die Auffindbarkeit des lokalen Buchhandels im Internet - "dieser Nutzen sollte für den unabhängigen Buchhandel unbedingt erhalten bleiben".
