Timothy Ferris spricht von der "4-Stunden-Woche" und der Schriftsteller Björn Kern gleich vom Nichtstun – in einem launigen, selbstironischen und doch ernst gemeinten Buch: "Das Beste, was wir tun können, ist nichts" (Fischer Taschenbuch, 256 S., 9,99 Euro).
Kern sieht keinen Sinn mehr im Standard-Lebens(ver)lauf: "Wir lassen uns ausbilden, dann auspressen, und erst wenn wir uns aussortieren lassen, kommen wir wieder zu uns." Was er will, ist ein Nachdenken über das, was man tut und konsumiert, und damit auch über die Arbeit. Wie viele von den 10.000 Dingen, die angeblich einen Haushalt ausfüllen, braucht man? Wofür arbeitet man – für ein noch größeres Auto? Welche Überstunden sind sinnvoll, welche nicht? Natürlich geht es nicht wirklich ums Nichtstun. Kern selbst hat mehrere Bücher geschrieben, er hat eine Familie, für die er sorgen muss, und er hat ein baufälliges Haus gekauft. "Stille, Weite und Reizarmut" – das ist es aber, was er sucht, um zu sich zu kommen: die alte Philosophie, die im hektischen Multitasking-Internetzeitalter besonders viel Sinn zu haben scheint, eine andere Einstellung zum Leben und zur Arbeit.
Ich habe einen Job, den ich nicht kündigen kann – was tun? Wie schaffe ich es, keinen neuen Rechner und kein neues Smartphone zu kaufen, geschweige denn eine Klappsense vom Baumarkt? Auch solche praktischen Fragen nimmt Kern auf. Er setzt auf weniger Druck, weniger Selbstaufgabe, mehr Nachdenken über das, was man tut, insbesondere über (vermeintliche) Anforderungen und (Konsum-)Bedürfnisse – Fragen, die nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für Unternehmen zunehmend eine Rolle spielen. Man könnte, man sollte einmal nichts tun und über sie nachdenken.
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