In seinem Debütroman erzählt Dmitrij Kapitelman in einer Mixtur aus Lakonie und Humor von der gemeinsamen Reise mit seinem Vater Leonid nach Israel, die für beide auf unterschiedliche Weise zur Identitätssuche wird. "Er führt die klassische Vater-Sohn-Geschichte in den Bereich, in dem es auch um Loyalitätsfragen geht und um den Wert der Toleranz. Das Schwere spielerisch darzustellen, ist bekanntlich eine Kunst, Dmitrij Kapitelman beherrscht sie", heißt es in der Preisbegründung der Jury.
Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren als "Kontingentflüchtling" mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Derzeit arbeitet er als freier Journalist in Berlin und veröffentlicht Musik unter dem Künstlernamen "Dheema".
Der Jury 2016 gehörten Sebastian Hammelehle (Der Spiegel), Thomas Andre (Hamburger Abendblatt), Judith Liere (Stern), Annegret Schult (Buchhandlung Felix Jud) und Alexander Solloch (NDR Kultur) an.
Zur Auswahl für den Klaus-Michael-Kühne-Preis standen acht Autorinnen und Autoren, die sich zum Auftakt des Festivals in der Veranstaltungsreihe Debütsalon präsentiert hatten.
Der Klaus-Michael Kühne-Preis für das beste deutschsprachige Romandebüt wird seit 2010 jedes Jahr beim Hamburger Literaturfestival Harbour Front vergeben. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Zu den früheren Preisträgern vergangener Jahre gehören Olga Grjasnowa, Kristine Bilkau, Per Leo und Inger-Maria Mahlke.
Die Preisverleihung findet am 23. September 2016 um 20:00 Uhr im Foyer der Europazentrale von Kühne + Nagel, Großer Grasbrook 11−13, 20457 Hamburg, statt.
Das Harbour Front Literaturfestival läuft noch bis zum 24. Oktober. Weitere Informationen und Programm finden sich hier.
