Bernhard Wolff live auf der Buchmesse

Aktionsideen mit Grips

22. Oktober 2016
von Börsenblatt
Kreative Ideen für Buchhandlungen sind kein Hexenwerk. Moderator und Autor Bernhard Wolff präsentierte am Mittwoch auf einer Börsenblatt-Veranstaltung der Frankfurter Buchmesse nicht nur Techniken, wie sich neue Ideen entwickeln lassen, sondern ließ die Zuhörer selbst Ideen schmieden.

Rückwärtssprecher und Kreativitätsexperte Bernhard Wolff brachte den rund 100 Zuhörern  wie in seinem Buch „Titel bitte selbst ausdenken“ sieben grundlegende Kreativtätstechniken nahe – und gab ganz praktische Beispiele, wie sich diese in der Buchhandlung umsetzen lassen. Während der Facebook-Livestream in der Halle zusammenbrach, war auf Wolffs Tipps Verlass.

Zum Beispiel sei es wichtig, die Perspektive zu wechseln. Leichter gesagt als getan. Wie es gelingt, sehen Sie hier im Video:

Dazu muss man die eigenen Annahmen aber auch erst einmal hinterfragen:

Ein anderer Weg ist die Kombination bereits vorhandener Ideen:

Während der Veranstaltung produzierten die Teilnehmer selbst Ideen:

  • Persönliche Beratung punktet! Eigene Empfehlungen vor Ort (Zettel) und im Netz (Facebook und Co.; ggf. eigener Blog mit Rezensionen und Empfehlungen
  • Glas der guten Wünsche / Komplimente
  • Rezepte aus Kochbüchern mit Kunden kochen, dabei die Kochbücher vorstellen
  • Buchladen „vermieten“ für Lesenacht mit Freunden (z.B. von 20 bis 22 Uhr), man darf sich alleine aufhalten und in Ruhe blättern und reden
  • Wohlfühlatmosphäre schaffen, Wohnzimmergefühl; wenn mehrere Kunden anwesend, eine spontane „Buchbesprechung“ starten. Meinungsaustausch statt Verkaufsgespräche … „Ich lese gerade …“
  • Kunden bringen das gerade gelesene Buch zurück in die Buchhandlung. Die gesammelten Bücher spendet die Buchhandlung an gemeinnützige Organisation
  • Book-Clash: Poetry Slammer stellen den Kunden im Laden Bücher vor, die Kunden küren den Sieger (Buch und Slammer)
  • Begrüßen mit einem Kompliment: „Der Mantel steht Ihnen aber gut!“
  • www.fluessiger-lesen.de Die zwei Klassiker Wein und Buch kombinieren in einer speziellen Präsentbox (viele tolle Themen möglich); zum Start wird ein Winzer eingeladen u. Leckerer Wein ausgeschenkt
  • Bestseller-Flatrate: Kunde bekommt per Post einen Besteller zugeschickt, sobald das letzte gelesen und zurückgeschickt wurde (Bücherfrauen auf Facebook)
  • Im Laden auch ältere Bücher anbieten und eine Bücherrückkaufgarantie für Kunden: 1. Jahr: 50  Prozent, 2. Jahr 30 Prozent, 3. Jahr 20 Prozent, älter: zehn Prozent
  • Live-Lesung mit Übertragung in Facebook
  • Bücher-Goodies in neuen Formen: Rätsel, Puzzle, Ausmalbücher

Bereits im Vorfeld hatte Wolff über den Gabal-Newsletter Ideen aus dem Buchhandel eingesammelt, welche Ideen dabei helfen, die Interessen der Kunden kreativ zu bedienen:

  • Das Eröffnen von Pop-up-Stores
  • Leser spielen Autorenlesung, zum Beispiel mit Requisiten
  • „Schreib dein Buch“-Workshop mit Autoren
  • Mal eine andere Begrüßung, zum Beispiel mit Zitaten
  • Mal etwas anders fragen: „Was ist das Schönste, das Sie in den letzten sieben Tagen erlebt haben?“, statt „Was haben Sie zuletzt gelesen?“
  • Lesertypentest
  • Wettlesen mit Kunden: Wer liest am schnellsten Buch X?
  • Gästebuch in der Buchhandlung
  • Eine Wand mit Kundenempfehlungen
  • Ein Buchnotdienst (wie bei Apotheken)
  • Inhaltsangaben von Kunden auf der Website

Bernhard Wolff: "Titel bitte selbst ausdenken. 157,5 Erfolgreiche Ideenbeschleuniger". Gabal, 2. Aufl., 200 S., 16,99 €