Insolventer Verlag Monsenstein und Vannerdat

Readbox übernimmt Hochschulgeschäft

2. November 2016
von Börsenblatt
Das Dortmunder Unternehmen readbox führt das Hochschulgeschäft des insolventen Self-Publishing-Dienstleisters Monsenstein und Vannerdat unter dem Label "readbox unipress" weiter. Geleitet wird die neue Einheit von Johannes Monse und Tom van Endert, teilt readbox mit.

Danach bieten die Dortmunder ab sofort unter dem Namen "readbox unipress" umfassende Services als "Out-of-the-box"-Infrastruktur, mit denen Hochschulen als wissenschaftliche Verlage agieren können. Die entsprechenden Mitarbeiter von Monsenstein und Vannerdat werden von readbox übernommen, so dass für die 25 bestehenden Universitätskunden maximale Kontinuität gewährleistet sei, heißt es weiter. Geleitet werde "readbox unipress" von Johannes Monse und Tom van Endert, den beiden Geschäftsführern von Monsenstein und Vannerdat.

Monsenstein und Vannerdat aus Münster hatte in einem Geschäftsbereich über viele Jahre hinweg wissenschaftliche Publikationsdienstleistungen für zahlreiche Hochschulen erbracht. Diese konnten so als Verlag für ihre Fachbereiche, Institute und Studentenschaft agieren. Das eigens dafür entwickelte System basierte auf den Self-Publishing-Services des Unternehmens.

Dieses Geschäft führt readbox nun fort und will es mit Hilfe seines Technologie-Know-hows und Erfahrungen im Bereich digitaler Prozessoptimierung weiter ausbauen. Der Service reiche von der Produktion digitaler und gedruckter Bücher, über Open-Access-Veröffentlichungen bis zur Auslieferung an den Buchhandel.

"In England und den USA unterhalten Universitäten traditionell eigene Verlagstätigkeiten, um den Veröffentlichungspflichten und -bedürfnissen ihrer Akademiker nachkommen zu können", sagt Ralf Biesemeier, geschäftsführender Gesellschafter von readbox in Dortmund. "Wir sind uns sicher, dass sich dieses Modell auch hierzulande immer mehr durchsetzen wird und sehen deshalb ein großes Potenzial auf diesem Gebiet. Mit der Fortführung und Weiterentwicklung dieses einzigartigen Angebots eröffnen wir unserem Unternehmen eine wichtige strategische Zusatzoption."

"Ich freue mich sehr über die Übereinkunft mit readbox und bin davon überzeugt, dass wir durch unser gebündeltes Know-how die neue Geschäftseinheit zu Wachstum und nachhaltigem Erfolg führen werden", ergänzt Johannes Monse. "Und was mir persönlich ganz besonders wichtig ist: Die Übernahme der handelnden Personen durch readbox gewährleistet maximale Kontinuität für unsere Partner aus dem Hochschulbereich."

Das Insolvenzverfahren des Verlagshauses Monsenstein und Vannerdat war, wie berichtet, am 1. Oktober eröffnet worden. Die Selfpublishing-Plattform Ruckzuckbuch des Verlagshauses hatte zum 1. November den Betrieb eingestellt.