Die Trennung der Interessengruppen Verlag und Autor diene nicht der Stärkung der Autorenrechte. "Sind die Verlage erst diskreditiert, wird es diesen Lobbyisten wieder um das eigentliche Anliegen gehen. Erstens: um die vollständige Abschaffung der Kopiervergütung – die Urheberverbände kämpfen dann ja allein. Zweitens: um die grundsätzliche Änderung des Copyrights gegen die Interessen der Urheber", so Sundermeier.
Fest stehe, dass die Rückzahlung der VG-Wort-Gelder nicht alle Verlage überleben werden. "Werden andere Verlage ihre Lagerbestände veräußern, um an Geld zu kommen, und den Markt mit preiswerten Büchern fluten? Wird das die Buchhandlungen, die sich gerade erst von der letzten Wirtschaftskrise erholt haben, in eine neue Krise stürzen? Werden schlechtere Honorare angeboten? Werden Autoren und Verlage zu Feinden?", fragt Sundermeier.
Die Politik tue nichts, die Verbände agierten hilflos, die Autorinnen und Autoren seien sich uneins. "Nur eine einzige Partei lacht in diesen Zeiten. Ich weiß, dass sie nicht mit mir lacht, nicht mit dem Verleger, nicht mit dem Autor. Sie lacht uns beide aus", schließt Sundermeier seinen Beitrag in der "taz".
Aus dem boersenblatt.net-Archiv:
VG Wort versendet Rückforderungsschreiben
Wenn jetzt Verlage in die Insolvenz müsen, weil sie krimminellerweise (?) eben doch diese Gelder ausgegeben haben, dann geschieht es ihnen recht, denn sie haben nicht nur ihr eigenes Geschäft versenkt, sondern auch die Gelder, die den Autoren zustehen - aber jetzt für diese auch verloren sind.
Als Verleger, der brav zurückzahlt bzw. mit einigen Autoren Sonderregelungen trifft, fühle ich mich einfach veralbert - ich komme mir vor wie ein Vollidiot, der das ihm nicht zustehende Geld auch rechtzeitig hätte verballern sollen.
Also, ich empfinde keine Nachsicht mt den betroffenen Verlagen. Im Gegenteil: die entsprechenden Geschäftsführer gehören vor den Kadi wegen Veruntreuung der Gelder...
Das würde einiges ändern, denn bisher teilten sich Verlag und Autor Erfolg und Misserfolg. Wird das Setzen des VG WORT Pixels zu einer Dienstleistung, trägt der Autor das alleinige Risiko. Ob das jetzt im Sinne der Autoren ist...?