Einmal jährlich verleiht der "Preis der deutschen Schallplattenkritik" bis zu 14 Jahrespreise aus verschiedenen Musikrichtungen für die besten Produktionen des zurückliegenden Jahres, die von einem juryübergreifenden Gremium ausgewählt werden. Für 2016 wurden elf Produktionen ausgewählt, darunter das Hörspiel "Wir" (Der Audio Verlag" von Regisseur Christoph Kalkowski und Komponist Raphael D. Thöne.
Für den Jahresausschuss urteilte Jury-Mitglied Wolfgang Schiffer über die Bearbeitung von Jewgenij Samjatins Anti-Utopie, die als Buch 1920 erschien, später aber "stets im Schatten der von ihm angeregten Dystopien 'Schöne neue Welt' und '1984'": "Diese Hörspielbearbeitung bringt 'Wir' endlich eindrucksvoll zur Geltung. Garanten dafür sind die konzentrierte Bearbeitung von Ben Neumann, die effektvolle Orchestrierung der eigens für das Hörspiel komponierten Musik von Raphael D. Thöne, die Professionalität der agierenden Schauspielerinnen und Schauspieler, darunter Jana Schulz, Andreas Pietschmann und Hanns Zischler. Unter der sensibel-sicheren Regie von Christoph Kalkowski fügen sich alle Elemente der Produktion − Ton, Geräusch, Wort, Stimme − zu einem fesselnden Klangerlebnis, in dem das Werk auf beunruhigend gegenwärtige Weise kritische Wirkung entfaltet."
"Wir" bekam auch Deutschen Hörbuchpreis
Bereits beim Deutschen Hörbuchpreis 2016 wurde "Wir" in der Kategorie "Bestes Hörspiel" ausgezeichnet. Das monumental orchestrierte Hörspiel nach dem wiederentdeckten dystopischen Roman von Jewgenij Samjatin erzeuge "auf mehreren Ebenen einen Sog", dem sich kein Zuhörer entziehen könne, lobten die Juroren. "Bombastisch und behutsam, betörend und ernüchternd. Perfektes Hör-Kino!". Die Preisverleihung fand im März statt (siehe Archiv: "Akustische Höhepunkte").
