Übersetzerwettbewerb von Geisteswissenschaften International

Emma Rault, Isabelle Chaize, Sharon Howe gewinnen

10. Januar 2017
von Börsenblatt
Die Siegerinnen des zweiten Geisteswissenschaften International Nonfiction Translation Prize (GINT) stehen fest. Aus fast 100 Einsendungen wählte die Jury drei Preisträgerinnen: Emma Rault, Isabelle Chaize und Sharon Howe.

Wie der Börsenverein mitteilt, erhielten die drei Übersetzerinnen folgende Auszeichnungen:

Preis (1.500 US-Dollar): Emma Rault Preis (1.000 US-Dollar): Isabelle Chaize Preis (500 US-Dollar): Sharon Howe

Im Rahmen des vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und dem German Book Office New York veranstalteten Wettbewerbs übertrugen die drei in Großbritannien lebenden Übersetzerinnen einen Auszug aus Ulrich Herberts "Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert" ins Englische. Ebenfalls zur Auswahl stand Jakob Zollmanns "Koloniale Herrschaft und ihre Grenzen. Die Kolonialpolizei in Deutsch-Südwestafrika 1894−1915". Für beide Werke stellt die Übersetzungsförderung Geisteswissenschaften International Fördermittel zur Übersetzung ins Englische zur Verfügung.

Die Jury über die Preisträgerinnen: "Mit ihrer Übersetzung der Beschreibung von Hitlers Machtergreifung beweist Emma Rault ihr Verständnis der historischen Umstände wie auch den souveränen Umgang mit der Terminologie des Faches. Ihre Sprache verwandelt die Komplexität des deutschen Originals in eine leserfreundliche englische Version. Besonders hervorzuheben ist, dass Emma Rault so gründlich Quellen recherchierte und Fußnoten bearbeitete, dass sie zum Wissen und Verständnis des englischsprachigen Lesers passen."

"Isabelle Chaize hat besonders elegante Lösungen für viele der schwierigen Passagen des Originaltextes gefunden. Chaize fängt den Ton von Herberts Buch präzise ein und überträgt ihn meisterhaft", so die Jury.

Über Sharon Howe urteilte die Jury: Ihrer "Übersetzung merkt man das gute Verständnis des Originals deutlich an. Es ist ihr an vielen Stellen gelungen, ungewöhnliche, aber sehr passende Formulierungen zu finden."

Der international besetzten Jury gehörten an: Shelley Frisch, Übersetzerin und Juryvorsitzende,  Sarah Pybus, Übersetzerin und  Gewinnerin des ersten GINT-Preises 2015, Paula Bradish vom Verlag Hamburger Edition und ebenfalls Übersetzerin ins Englische sowie Laura Leichum von Georgetown University Press.

Zum Übersetzerwettbewerb GINT
Er wird alle zwei Jahre durchgeführt und soll die Aufmerksamkeit englischsprachiger Wissenschaftler und Verlage auf herausragende deutsche geisteswissenschaftliche Monografien lenken. Damit ergänzt er die erfolgreiche Arbeit der Übersetzungsförderung, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zusammen mit der Fritz Thyssen Stiftung, dem Auswärtigen Amt und der VG Wort seit 2008 mit dem Programm "Geisteswissenschaften International" verfolgt.

Für die aktuelle Ausschreibung der Übersetzungsförderung können noch bis 31. Januar Anträge eingereicht werden. Mehr unter: www.geisteswissenschaften-international.de