Antiquariat

Bernard M. Rosenthal gestorben

26. Januar 2017
von Börsenblatt
Der kalifornische Antiquar Bernard M. Rosenthal, geboren 1920 in München als Sohn einer bedeutenden deutsch-jüdischen Buchhändlerfamilie, ist am 14. Januar in Oakland im Alter von 96 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben.

Bernard Michael Rosenthal wurde am 5. Mai 1920 in München als jüngstes Kind von Erwin J. Rosenthal und Margherita Olschki geboren, war also ein Enkel der beiden berühmten Antiquare Jacques Rosenthal und Leo S. Olschki. Bis 1933 besuchte er in seiner Vaterstadt München die Volksschule und das Gymnasium, dann von Mai 1933 bis 1938 die Mittelschule in Florenz. Das Abitur legte Rosenthal 1939 am italienischen Liceo in Paris ab.

Im Juli 1939 wanderte Rosenthal zusammen mit seiner Mutter in die Vereinigten Staaten von Amerika aus, wo er zunächst an der University of California in Berkeley studierte. Anschließend, von 1943 bis 1946, war er Soldat der US Army.

Die Gründung des eigenen Antiquariats erfolgte 1953, nach Ausbildungsstationen in Zürich und New York. 1970 siedelte das Antiquariat von New York nach San Francisco über, 1988 von dort in das nahe Berkeley.

Rosenthals Spezialgebiete als Antiquar waren mittelalterliche Texthandschriften, Inkunabeln, Alte Drucke, Paläographie, Handschriftenkunde und mittelalterliche Geschichte. Am Aufbau des amerikanischen Antiquariatsverbands war er aktiv beteiligt und engagierte sich auch weit darüber hinaus für die Belange seines Berufszweigs.

Nachrufe amerikanischer Freunde und Kollegen finden sich hier und hier. Ein Nachruf in der Zeitschrift "Aus dem Antiquariat" folgt.