Laut Medienberichten hatten Analysten teils einen Umsatz von mehr als 45 Milliarden Dollar erwartet − der Aktienkurs gab nachbörslich um rund 4 Prozent nach. Insbesondere vom Weihnachtsgeschäft war danach noch mehr erhofft worden. Bezos setzt aber weiter auf seinen Wachstumskurs mit milliardenschweren Investitionen, insbesondere in der Logistik. Erst diese Woche hatte Amazon den Bau eines Drehkreuzes für Amazon-Frachtflugzeuge am Airport Cincinnati in Kentucky angekündigt − nannte Kosten in Höhe von rund 1,5 Milliarden Dollar.
Als operatives Einkommen weist die Bilanz des vierten Quartals 1,3 Milliarden Dollar aus, was um 13 Prozent über dem Vorjahreswert (1,1 Mrd. Dollar) lag. Das Cloud-Geschäft legte dabei erneut zweistellig zu: Im Bereich Amazon Web Services (AWS) konnte der Online-Händler sein operatives Einkommen um 61 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar steigern. Der AWS-Umsatz stieg um 47 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar.
Jahresbilanz 2016
Mit dem vierten Quartal liegt auch die Jahresbilanz des Online-Händlers vor. Im vergangenen Jahr hat Amazon danach 136 Milliarden Dollar erwirtschaftet, 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Als Nettogewinn nennt die Bilanz für 2016 2,4 Milliarden Dollar (2015: 596 Millionen Dollar).
Die Ergebnisse 2016 nach Regionen und Bereichen (Veränderung zum Vorjahreszeitraum):
Nord-Amerika:
International:
Amazon Web Services (AWS):
Für Deutschland werden wie gewohnt in der Bilanzmeldung keine separaten Zahlen genannt, hier bleibt die Jahresmeldung an die Börsenaufsicht SEC abzuwarten.
Im vierten Quartal 2016 hat Amazon in Deutschland seinen Service Amazon Music Unlimited gestartet, und für Ende 2017 sind vier neue Logistikzentren in Deutschland geplant, davon eins am bisherigen Standort Werne.
Ausblick
Für das laufende erste Quartal 2017 verkündete Amazon auf der Bilanzpressekonferenz einen Umsatz zwischen 33,25 und 35,75 Milliarden Dollar, zwischen plus 14 und 23 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal − auch das war den Analysten laut "Handelsblatt" zu wenig.
