Longlist des Man Booker International Prize 2017

Clemens Meyer ist nominiert

16. März 2017
von Börsenblatt
Clemens Meyer kann sich Hoffnung auf den Man Booker International Prize 2017 machen: Er steht mit der englischen Ausgabe "Bricks and Mortar" seines Romans "Im Stein" auf der Longlist mit 13 Titeln. Im April folgt die Shortlist und am 14. Juni wird der Gewinner in London gekürt.

In Deutschland ist der Roman "Im Stein" bereits 2013 bei S. Fischer erschienen, Clemens Meyer stand damit im gleichen Jahr auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises (siehe Archiv: "Lyrische Bilderwelten, große Weltentwürfe") und erhielt 2014 dafür den Bremer Literaturpreis (siehe Archiv: "Kunstvoller Chor von Stimmen"). Die englische Ausgabe "Bricks and Mortar" ist im Oktober 2016 bei Fitzcarraldo Editions in London erschienen.

Ebenfalls auf der Longlist vertreten ist Mathias Énard mit "Compass", das ebenfalls bei Fitzcarraldo Editions auf Englisch erschienen ist. Für "Boussole", so der französische Originaltitel wurde er 2015 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Auf Deutsch erschien das Buch unter dem Titel "Kompass" 2016 bei Hanser Berlin. Nächste Woche erhält er zum Auftakt der Leipziger Buchmesse den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Ein Interview mit Énard aus diesem Anlass finden Sie hier.

Doch zurück zum Man Booker International Prize 2017. Die Jury hatte 126 Bücher gesichtet und daraus die Longlist bestimmt.

Die komplette Longlist im Überblick (Autor, Übersetzer, Titel, Verlag):

  • Mathias Enard (Frankreich), Charlotte Mandell: "Compass" (Fitzcarraldo Editions)
  • Wioletta Greg (Polen), Eliza Marciniak: "Swallowing Mercury" (Portobello Books)
  • David Grossman (Israel), Jessica Cohen: "A Horse Walks Into a Bar" (Jonathan Cape). Die deutsche Ausgabe "Kommt ein Pferd in die Bar" ist bei Hanser erschienen.
  • Stefan Hertmans (Belgien), David McKay: "War and Turpentine" (Harvill Secker). Deutsche Ausgabe "Der Himmel meines Großvaters" bei Hanser Berlin.
  • Roy Jacobsen (Norwegen), Don Bartlett, Don Shaw: "The Unseen" (Maclehose). Deutsche Ausgabe "Die Unsichtbaren" beim Osburg Verlag
  • Ismail Kadare (Albanien), John Hodgson: "The Traitor's Niche" (Harvill Secker). Die deutsche Ausgabe "Der Schandkasten" ist derzeit als Fischer Taschenbuch lieferbar. Das albanische Original erschien 1978.
  • Jon Kalman Stefansson (Island), Phil Roughton: "Fish Have No Feet" (Maclehose). Die deutsche Ausgabe "Fische haben keine Beine" liegt bei bei Piper vor.
  • Yan Lianke (China), Carlos Rojas: "The Explosion Chronicles" (Chatto & Windus)
  • Alain Mabanckou (Frankreich), Helen Stevenson: "Black Moses" (Serpent's Tail)
  • Clemens Meyer (Deutschland), Katy Derbyshire: "Bricks and Mortar" (Fitzcarraldo Editions)
  • Dorthe Nors (Dänemark), Misha Hoekstra: "Mirror, Shoulder, Signal" (Pushkin Press). Die deutsche Ausgabe "Rechts blinken, links abbiegen" liegt bei Kein & Aber vor.
  • Amos Oz (Israel), Nicholas de Lange: "Judas" (Chatto & Windus). Die deutsche Ausgabe unter dem gleichen Titel bei Suhrkamp.
  • Samanta Schweblin (Argentinien), Megan McDowell: "Fever Dream" (Oneworld)

Der Man Booker International Prize ist mit 50.000 Pfund (circa 57.000 Euro) dotiert − das Preisgeld geht zu gleichen Teilen an den Autor und seinen Übersetzer ins Englische. Zudem gewinnen jeder Shortlist-Autor und deren Übersetzer jeweils 1.000 Pfund.

Am 20. April wird die Shortlist verkündet und das Gewinnergespann aus Autor und Übersetzer dann am 14. Juni beim Festdinner im Victoria & Albert Museum in London gekürt.