Spart sich Pearson krank?

Ein Konzern unter Kostendruck

9. Mai 2017
von Börsenblatt
Pearson legt den Rotstift nicht aus der Hand: Die britische Mediengruppe ist seit Monaten auf Diät − 4.000 Jobs sind laut Medienberichten bereits weg, weitere sollen folgen. 

Die Maßnahmen treffen laut "Publishers Weekly" vor allem die Konzernaktivitäten in Nordamerika. Insgesamt, heißt es, wolle Pearson bis 2019 noch einmal zusätzlich 300 Millionen Pfund (ca. 355 Millionen Euro) einsparen – zusätzlich zu der bereits angekündigten Summe in Höhe von 650 Millionen Pfund (ca. 770 Millionen Euro; Sparpotenzial: rund 4.000 Stellen). Offenbar denkt der Konzern dabei auch über Verkäufe nach, prüft dabei insbesondere seine Investionen in Angebote zur digitalen Bildung in den USA. 

Netto-Schulden steigen auf eine Milliarde Pfund

Dass Pearson tief in den roten Zahlen steckt, ist spätestens seit Ende Februar bekannt – als vorläufige Zahlen für das angelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht wurden. Wie berichtet, hatte der Konzern 2016 demnach einen Umsatzrückgang von 15 Prozent (nach konstanten Wechselkursen) zu verkraften (gegenüber 2015) – unterm Strich blieb in der Bilanz ein Verlust von 2,3 Milliarden Pfund (ca. 2,7 Milliarden Euro) stehen. Die Netto-Schulden haben sich damit deutlich erhöht: von 654 Millionen Pfund (2015) auf 1.092 Millionen Pfund (2016).