Die Universität Kassel würdigt damit "eine einflussreiche Autorin, die für ihr schriftstellerisches Werk vielfach ausgezeichnet wurde und sich zudem immer wieder in die gesellschaftlich-politische Debatte eingebracht hat", heißt es in einer Mitteilung der Hochschule.
In ihren Werken behandle die promovierte Juristin Juli Zeh rechtsphilosophische Themen ebenso wie Fragen des Zusammenhalts und Zusammenlebens, von Normen, Machtstrukturen und kulturellen Freiräumen. Zuletzt veröffentlichte sie den Roman "Unterleuten" (2016), in dem sie soziale Strukturen in einem Brandenburger Dorf aus der Perspektive verschiedener Bewohner darstellte. Für ihr literarisches Werk erhielt Zeh unter anderem den Deutschen Bücherpreis (2002) und den Thomas-Mann-Preis (2013).
Neben ihrem schriftstellerischen Werk sei Zeh immer wieder mit Beiträgen zur gesellschaftlichen und politischen Debatte in Erscheinung getreten. "Dass politisches Engagement nicht zum bloßen Lippenbekenntnis verkommen darf, hat Juli Zeh in mehreren öffentlichen Kampagnen unter Beweis gestellt", so Stefan Greif, Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Mitglied der Findungskommission. "Darunter sind international publizierte Stellungnahmen zum Bosnienkrieg sowie die 2013 dem Bundespresseamt übergebene Petition zur Aufklärung der NSA-Spähangriffe."
Veranstaltungen
Mit der Brüder-Grimm-Professur beruft das Institut für Germanistik der Universität Kassel jährlich namhafte Autoren der Gegenwart. Die Gastprofessur ist im Anklang an das Werk der Brüder Grimm, die in Kassel gelebt und gewirkt haben, vor allem Grenzgängern zwischen Literatur, Wissenschaft und Publizistik gewidmet.
