mediacampus frankfurt qualifiziert osteuropäische Kleinverleger

Auftakt in Minsk

13. Juli 2017
von Börsenblatt
In Kooperation mit dem mediacampus frankfurt haben die Goethe-Institute von Belarus und der Ukraine ein Qualifizierungsprogramm für Independent- und Kleinverlage initiiert. Auftakt war vom 5. bis 7. Juli in der weißrussischen Hauptstadt Minsk − im Rahmen der Frankfurter Buchmesse wird das Programm im Oktober fortgeführt.

Zur Auftaktveranstaltung hatte das Goethe-Institut Minsk die 13 Teilnehmer, Verleger aus unabhängigen und nichtstaatlichen Verlagen aus Belarus und der Ukraine, sowie die Referenten Monika Kolb-Klausch (mediacampus frankfurt), Axel von Ernst (Lilienfeld Verlag), Jürgen Horbach (KV&H Verlag) und Stefan Diezmann (Wallstein Verlag) eingeladen, so der mediacampus in einer Presseinformation.

Die mediacampus-Geschäftsführerin Monika Kolb-Klausch führte in den deutschen Buchmarkt ein und veranschaulichte die aktuellen Marktentwicklungen, die vor allem bei der Zielgruppenbetrachtung einen lebhaften Vergleich mit den Partnerstaaten hervorrief. Das Erschließen von neuen Zielgruppen zeigte sich auch in den östlichen Ländern als aktuelles Topthema der Buchbranche.

Der Schriftsteller und Verleger Axel von Ernst erörterte im Anschluss in seinem Vortrag über Netzwerke den Zusammenschluss von kleinen Verlagen zur gemeinsamen Präsentation in der Branche am Beispiel der Kurt-Wolff-Stiftung. Eine kleinere Version solch einer Stiftung wäre auch für die Kleinverlage in Belarus und der Ukraine realisierbar und weckte großes Interesse, heißt es weiter.

Der KV&H-Geschäftsführer Jürgen Horbach sprach über "Kleine Verlage, mittelgroße Verlage – worauf man wirtschaftlich achten muss". Er regte eine Diskussion über die Stellschrauben und Erfolgsfaktoren bei großen und kleinen Verlagen an. Den Abschluss bildete Lizenzhändler Stefan Diezmann mit seiner Präsentation über den Wallstein Verlag – der Große unter den Kleinen.

Zum Qualifizierungsprogramm

Dieses steht unter dem Motto "Vernetzung und Kooperation". Das Thema konnte bereits auf der Auftaktveranstaltung von mehreren Seiten her beleuchtet werden, so der mediacampus: Es hätten sich Chancen zur Vernetzung gezeigt, "die große Ermutigung bei den osteuropäischen Verlegern hervorrief und eine Ideenschmiede zu eigenen Förderungen in Gang brachte". Die vielen Ideen der Vernetzung und Entwicklung sollen im Dialog im Oktober am mediacampus und auf der Frankfurter Buchmesse fortgeführt und verstärkt werden.

Fortsetzung auf der Frankfurter Buchmesse

Das Verlegerprogramm am mediacampus frankfurt findet vom 12. bis 19. Oktober im Rahmen der Frankfurter Buchmesse (11.−15. Oktober) statt. Die Verleger besuchen die Buchmesse und absolvieren ein Seminarprogramm mit den Schwerpunkten "Das Profil eines Verlagshauses", "Strategische Programmplanung", "E-Publishing − Trends und Möglichkeiten für kleine Verlage" sowie "Marketingstrategien für kleine und unabhängige Verlage".

Das Qualifizierungsprogramm für Independent- und Kleinverlage aus Belarus und der Ukraine wird im Rahmen des Programms des Auswärtigen Amts "Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland" finanziert.