Auszeichnungen

Bayerischer Verdienstorden für Reinhard Wittmann

13. Juli 2017
von Börsenblatt
Der Buchhandels- und Verlagshistoriker Reinhard Wittmann, langjähriges Mitglied der Historischen Kommission des Börsenvereins, ist gestern von Ministerpräsident Horst Seehofer mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet worden.

Über viele Jahre hat Reinhard Wittmann als Rundfunkredakteur und Leiter der Literaturabteilung des Bayerischen Rundfunks eine Literaturvermittlung in Bayern und bayerischer Literatur(geschichte) auf hohem Niveau gestaltet.

Wittmann ist seit 1974 ordentliches Mitglied der Historischen Kommission des Börsenvereins, bis April 2017 war er deren stellvertretender Vorsitzender (seit 1989, zuvor hatte er sechs Jahre lang das Amt des Vorsitzenden der Kommission inne). Wittmann ist unter anderem Mitherausgeber des dritten Bandes (1933 bis 1945) der "Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert", die von der Historischen Kommission herausgegeben wird. Teilband 3/1 ist 2015 erschienen, Teilband 3/2 befindet sich in Vorbereitung. Außerdem ist Wittmann Sprecher des Beirats für das "Archiv für Geschichte des Buchwesens" (De Gruyter).

Die zahlreichen Publikationen Wittmanns – z. B. "Geschichte des deutschen Buchhandels" (C. H. Beck, mehrere Auflagen), "Hundert Jahre Buchkultur in München" oder die grundlegenden Verlagsgeschichten Metzler, Hanser und Oldenbourg – weisen ihn als führenden Verlags- und Buchhandelshistoriker aus.

Wittmann publiziert nicht nur engagiert auf seinen verschiedenen Fachgebieten, er ist auch seit rund fünf Jahrzehnten ein genialer Büchersammler, dessen Privatsammlung weit überdurchschnittliche Bedeutung hat.

Von 2002 bis 2015 war Wittmann Vorsitzender der 1899 begründeten Gesellschaft der Bibliophilen.

Neben seinem wissenschaftlichen Ethos ist schließlich Wittmanns liberal-kämpferischer Einsatz für bayerische Sprachkultur hervorzuheben.