Außerordentliche Mitgliederversammlung in Frankfurt

Buy Local auf Partnersuche

17. August 2017
von Börsenblatt
Buy Local geht es ums Überleben des stationären Einzelhandels, doch so ambitioniert die Idee ist, so teuer ist auch ihre Umsetzung: Nach dem Aus der Genossenschaft sucht der Verein jetzt nach einem Plan B – mit einem neuen Partner. 

Die Volks- und Raiffeisenbanken werben mit dem Slogan "Wir machen den Weg frei" – viel angekommen ist von diesem Schwung bei Buy Local nicht. Wie berichtet, wurde die unter Banken-Beteiligung im Sommer 2016 Jahr gegründete Buy Local Genossenschaft vergangene Woche aufs Abstellgleis gerollt. Anders als zunächst angekündigt, traten die Finanzinstitute der Genossenschaft nicht reihenweise bei, sondern lediglich vereinzelt; statt der erhofften 400 machten am Ende nur 15 mit. Was blieb? Ein Blick in leere Kassen (siehe Archiv: Buy local geht weiter). 


Krisensitzung in Frankfurt: Buy Local soll (wieder) fliegen lernen 

Im Rahmen einer kurzfristig festgesetzten, außerordentlichen Mitgliederversammlung sollte gestern nun geklärt werden, wie es auch ohne Genossenschaft weitergehen kann. Viele Mitglieder seien zwar nicht gekommen, räumt Geschäftsführerin Ilona Schönle ein, "aber es waren genug, um beschlussfähig zu sein". 

Das Ergebnis, laut Schönle: Für den Verein geht es trotz Krise weiter. "Wir wollen uns ressourcenschonend innerhalb der Vereinsstruktur neu organisieren“, sagt sie – also sowohl Kosten sparen als auch neue Partner finden, die die Idee fördern. Und das möglichst schnell: Schon bis zur Frankfurter Buchmesse im Oktober will der Verein Fakten schaffen. Erste Gespräche, so Schönle, würden bereits laufen.   


Hoher Verwaltungsaufwand bremst das Marketing  

Allein auf sich gestellt, könne der Verein zwar weitermachen, aber eben auch nicht viel mehr. "Mit einem Vereinsbeitrag von 120 Euro pro Jahr und Mitglied kann man aufgrund der Kosten, die durch eine zentrale Geschäftsstelle entstehen, keine großen Sprünge machen", so Schönle. "Wir, Vorstand und Mitglieder, bleiben in jedem Fall jedoch optimistisch, die Marke Buy Local ist stark – so stark, dass wir neue Formen der Zusammenarbeit mit anderen finden werden." Man denke da in alle Richtungen. "Was wir brauchen, ist vor allem Hilfe bei unseren Verwaltungsaufgaben – wahlweise auch jemand, der sie für uns übernimmt."