Ravensburger übernimmt US-Spieleverlag Thinkfun

Neue Kompetenz für Denkspiele

18. September 2017
von Börsenblatt
Ravensburger will seine Position im US-Spielwarenmarkt weiter ausbauen: Zum 30. September übernimmt der Konzern den Spieleverlag Thinkfun mit Sitz in Alexandria (Virginia), der Denk- und Logikspiele mit hohem Spaßfaktor entwickelt.

Thinkfun beschäftigt 41 Mitarbeiter und erzielte in den vergangenen Jahren ein starkes und profitables Wachstum - der US-Spielwarenmarkt ist im vergangenen Jahr um fünf Prozent gewachsen, Spiele und Puzzles sind dort die größten Warengruppen und gelten als Wachstumstreiber.

Bill Ritchie und Andrea Barthello hatten Thinkfun vor 32 Jahren gegründet und sich auf die Entwicklung von "Braingames" spezialisiert: Diese basieren auf Spielideen, die das Denkvermögen fördern und doch so unterhaltsam umgesetzt sind, dass die Spieler dabei auch nebenbei lernen. Das bekannteste Produkt ist der Denkspielklassiker "Rush Hour": Ein Auto muss mit möglichst wenig Zügen aus einer verzwickten Parkposition herausmanövriert werden.

Ritchie und Barthello hatten "jemanden gesucht, der unser Lebenswerk weiterführt. Ravensburger ist eine erfolgreiche internationale Unternehmensgruppe und bietet Thinkfun ein ideales Umfeld für weiteres Wachstum, neue Produktentwicklungen und künftig auch digitale Innovation." Co-Gründer Bill Ritchie wird als Chief Creative Officer weiter für das Unternehmen tätig sein.

Dem Ravensburger Vorstandsvorsitzenden Clemens Maier zufolge soll mit der Akquisition das Ravensburger Markenportfolio international erweitert und in Ravensburg eine neue Kompetenz für Denkspiele aufgebaut werden. Ende 2012 hatte das Unternehmen bereits in das US-Spielestart-up Wonder Forge in Seattle investiert und Anfang 2015 den schwedischen Spielwarenhersteller Brio erworben. Im vergangenen Monat hatte sich Ravensburger am britischen Verlag Wonderbly beteiligt, der personalisierte Kinderbücher digital entwickelt.