CONTENTshift-Workshop auf dem mediacampus frankfurt

"Bitte keine Samthandschuhe"

19. September 2017
von Börsenblatt
Highlife auf dem mediacampus frankfurt: Am Wochenende kamen die fünf nominierten Start-ups, die Juroren und Coaches des Förderprogramms CONTENTshift zusammen. Ihr Ziel: Gemeinsam an Geschäftsmodellen zu feilen und sich über Kooperationen auszutauschen. 

"Auch Bookwire hat vor sieben Jahren hier auf dem Mediacampus angefangen", erinnerte sich Bookwire-Gründer John Ruhrmann in seiner Keynote zum Auftakt des viertägigen Workshops (15. bis 18. September 2017). Da horchten die CONTENTshift-Neugründer auf. Was denn der Schlüssel zum Erfolg gewesen sei, der den Dienstleister für digitales Publizieren groß gemacht hätte?

John Ruhrmann (Bookwire): "Wenn etwas nicht funktioniert, kann das drei Gründe haben: eine schlechte Idee, ein schlechtes Team oder ein schlechtes Timing"

Ruhrmann fallen dazu insbesondere zwei Faktoren ein: Man brauche eine Antwort auf ein Problem und man dürfe nicht in der Vergangenheit verharren. "Wenn etwas nicht funktioniert, kann das drei Gründe haben: eine schlechte Idee, ein schlechtes Team oder ein schlechtes Timing", so Ruhrmann.

Nichts von alldem trifft wohl auf die anwesenden Start-ups zu, sonst hätten sie es nicht in das diesjährige CONTENTshift-Programm, dem vom Börsenverein ins Leben gerufene Accelerator der Content-Branche, geschafft.

Mit dabei sind in diesem Jahr das Offenbacher Unternehmen L-Pub, das Start-up Kontextlab, das komplexes Wissen visuell zusammenfasst, WriteReader aus Dänemark, das französische Start-up Chai und Therapio, die App für Therapeuten, mit der Patienten digital durch personalisierte Übungsvideos und Trainingspläne begleitet werden.

Die Teilnahme von Start-ups aus dem europäischen Ausland ist neu in diesem Jahr, Ute Lütkenhaus, Leitung Stabsbereich Strategie & Innovation beim Börsenverein, freut sich über diese Entwicklung. CONTENTshift erfülle damit den Anspruch, nicht nur über den Tellerrand der Branchen, sondern auch der Ländergrenzen zu schauen, so die CONTENTshift-Verantwortliche. Dementsprechend fand der Workshop in diesem Jahr auf Englisch statt. 

Henning Schnittcher (Coomedia): "Wer erfolgreiche Kooperationen eingehen will, muss fair sein"

Um die Erweiterung des Blicks ging es immer wieder während dieser Tage auf dem Mediacampus. In Workshop-Einheiten, individuellen Mentoren-Gesprächen und Präsentationstrainings wurden neue Ansätze entwickelt, Verbesserungsvorschläge gemacht und interessante Kooperationsstrategien aufgezeigt. „Wer erfolgreiche Kooperationen eingehen will, muss ein paar Dinge beachten: Er muss sich auf wirklich lohnenswerte Kooperationen konzentrieren, offen sein für andere und auch ungewöhnliche Partner und vor allem: fair sein“, erläuterte Berater Henning Schnittcher von der Hamburger Agentur Coomedia. Das Ziel einer Kooperation sei schließlich immer die gegenseitige Win-win-Situation.

Leonore Kleinkauf (L-Pub): "Wir sind ja hier, um uns zu verbessern"

Für die Start-ups und Juroren trat diese Win-win-Situation bereits am Wochenende ein. Während die Start-ups vom Know-how der etablierten Branchenplayer profitierten, nahmen die Juroren neue Inspiration mit nach Hause.  In einem Punkt waren sich die teilnehmenden Start-ups einig: Man wolle nicht mit Samthandschuhen angefasst werden. "Wir sind ja hier, um uns zu verbessern", so Leonore Kleinkauf von L-Pub. Das mag stimmen. Aber nicht nur: Wer beim CONTENTshift-Workshop vorbeischaute, konnte feststellen: Hier haben die Teilnehmer vor allem auch eine Menge Spaß.