Ein typisches Treffen:
Die jungen LeseEulen gestalten ihr Treffen ganz unterschiedlich. "Mal basteln wir, mal schauen wir neue Verlagsvorschauen an und die Kinder dürfen ihre Lieblinge ankreuzen, mal dekorieren wir ein Schaufenster, mal sprechen wir über 'besondere' Bücher (das schwerste, kleinste, größte usw.) – oder darüber, wie Bücher entstehen", berichtet Stephanie Reich, die den Kindern auch vorliest. "Zum Auftakt sprechen wir immer über die Bücher, die sie sich beim vorigen Treffen ausgesucht haben." Einmal im Jahr bereiten die kleinen LeseEulen Besprechungen für das Kundenmagazin "Bücherbox" vor, das die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen herausgibt.
Die älteren LeseEulen sind schon selbstständiger: "Sie stellen der Runde das Buch vor, das sie gelesen haben. Wir wählen und besprechen Titel für die 'Bücherbox', machen ein Bücherquiz oder andere Spiele, planen diverse Events, etwa einen Poetry Slam, einen 'Upcycling Workshop' oder basteln weihnachtlich", so Anne Schneider: "Und wir sprechen über die Covergestaltung der Neuerscheinungen."
Effekte fürs Geschäft:
"Kinder kaufen oft die Folgebände von Serien, wenn sie den ersten Band als Leseexemplar hatten", berichtet Stephanie Reich. "Natürlich höre ich bei ihren Meinungen zu Büchern immer genau hin: So kann ich die Empfehlung an unsere Kunden weitergeben – Kinder sind ja immer sehr ehrlich, positiv wie negativ." Ihre Kollgin Anne Schneider ergänzt: "Eltern wie Kinder verlieren die Schwellenangst vor der Buchhandlung, sie verbringen Zeit hier und lernen unser Sortiment kennen."
Tipps für Kollegen:
"Einfach machen!" Die Kinder bei der Planung einbeziehen, immer nachfragen, da reicht auch erst mal ein grobes Konzept. Zum Welttag des Buches kann man auch eine Gruppe Kinder einladen und bekommt direkt Resonanz. "Bei unserem ersten Treffen haben wir uns gemeinsam einen Namen überlegt, Leseclubausweise gemacht und einen Leser-Steckbrief gebastelt, in den die Kinder mit einem löslichen Stift immer das Buch eintragen, das sie sich ausgeliehen haben", erzählt das Eulenspiegel-Duo. "Diese Identifikation mit dem Club ist wichtig – mindestens ebenso wichtig ist es, Verlage um Unterstützung in Form von Leseexemplaren zu bitten."
Kontakt zum Ideengeber:
Buchhandlung Eulenspiegel, Hochheim am Main
AnneSchneider