Containerturm auf der Frankfurter Buchmesse

Kein & Aber stapelt hoch

27. September 2017
von Börsenblatt
Der Zürcher Kein & Aber Verlag ist bekannt für seine ungewöhnlichen Stände auf der Frankfurter Buchmesse. In diesem Jahr geht es hoch hinaus: Verleger Peter Haag lässt auf der Agora vier Schiffscontainer übereinanderstapeln.

Peter Haag hatte schon immer "den Drang, doppel- oder mehrstöckig auf der Frankfurter Buchmesse zu bauen. Irgendwie wollte ich hoch hinaus", sagt er mit einem Augenzwinkern gegenüber boersenblatt.net. Er erinnert etwa an den Doppeldeckerbus, den sein Verlag vor einigen Jahren auf der Buchmesse platziert hatte. Nun werden es also vier Container sein − nicht nebeneinander gestellt, sondern übereinander gestapelt.

Die vier Container hat sein Verlag auf der Container-Börse in Bremen erworben, dort werden sie auch für den Messeauftritt umgebaut. Danach mit zwei Lastzügen nach Frankfurt transportiert – und auf der Agora als Turm zusammengebaut (Kein & Aber Tower). An der Seite verschafft ein eingekleidetes Treppengerüst Zugang zu den einzelnen "Stockwerken". Im untersten Container wird Kein & Aber seine Messegeschäfte erledigen, in den beiden Klötzen darüber ist eine Ausstellung der Taschenbücher bzw. Hardcover des Verlags geplant.

Für den obersten Container, quasi das "Penthouse" (Peter Haag), hat sich der Verleger etwas Besonderes ausgedacht. Zusammen mit den 25hours Hotels wird hier ein Hotelzimmer eingerichtet, "mit allem Drum und Dran", so Peter Haag: "Teppich, Naßzelle, WC und völlig eingerichtet". Inklusive Frühstück und Zimmerservice, der von 25hours beigesteuert wird. Die Gäste sollen möglichst einen Querschnitt der Messebesucher bieten − die Plätze werden verlost (siehe unten).

Und Kein & Aber schickt jeweils am Abend einen seiner Autoren für eine rund 10-minütige Lesung an der Bettkante vorbei: unter anderem Ayelet Gundar-Goshen, Hazel Brugger, den Yello-Sänger Dieter Meier und Gerhard Polt. "Das filmen wir sehr diskret", erläutert Haag, "und streamen es auf verschiedenen Portalen". Auf dem Dach des obersten Containers, in rund zwölf Metern Höhe, soll es eine "Roof-Top-Bar" geben − bei der hoffentlich das Wetter mitspielt, so Haag.

Für Peter Haag ist der Messestand ein Flagship-Store, mit dem man Aufmerksamkeit erzielen und zeigen könne, was sein Verlag eigentlich macht – Geschichten erzählen und schöne Bücher. Die Frankfurter Buchmesse habe das Projekt in jeder Hinsicht unterstützt und war von Anfang an sehr offen für die Idee.

Und nach der Messe? Dann werden die Container in Deutschland eingelagert und sollen unter anderem für künftige Messeauftritte genutzt werden.

Verlosung der Übernachtungen

Für die Nächte vom 10. bis 14. Oktober verlosen der Kein & Aber Verlag gemeinsam mit den 25hours Hotels jeweils eine von fünf exklusiven Übernachtungen für zwei im Kein & Aber Turmzimmer. Inklusive Messe-Eintritt, Verpflegungskorb für die Nacht und einem wohlverdientem kleinen Frühstück am Morgen danach.

Die Containerbewohner können das Gelände jederzeit betreten (nach einer Eingangskontrolle) und verlassen, erhalten dafür von der Buchmesse eine Sondergenehmigung. Nachts sollen sie nicht auf dem Gelände und in den Messehallen unterwegs sein, wünscht die Messe.

Bewerbungen mit Angabe des Wunschtermins im Betreff werden unter tower@keinundaber.ch entgegengenommen. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt.

Der Kein & Aber Tower wird am Dienstag, 10. Oktober um 19.30 Uhr eröffnet.