Oolipo-Abschreibung drückt Ergebnis

Der neue Vorstandsvorsitzende Carel Halff lässt sich in der Bilanzmitteilung zitieren: "Die Ergebnisse im ersten Halbjahr 2017/2018 entsprechen in Teilen des Konzerns nur knapp unseren Erwartungen. Die außerordentliche Abschreibung bei oolipo ist unerfreulich." Es sei jedoch unverändert das Ziel, "unsere Angebotspalette kontinuierlich zu analysieren, zu verbreitern und insgesamt zu verbessern", so Halff. Mit Blick auf die Jahresziele ergänzt er: "Die Herausforderungen, unsere Ziele zu erreichen, sind ohne Frage gestiegen. Entscheidend wird wie in jedem Jahr das dritte Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft sein." Mit aktuellen Blockbustern, allen voran Ken Folletts "Das Fundament der Ewigkeit" und Dan Browns "Origin" sei Bastei Lübbe gut aufgestellt.

Bereinigt um den aufgegebenen Geschäftsbereich Non-Book habe die Steigerungsrate des Konzernumsatzes bei 21,6 Prozent gelegen, so die Bilanz weiter. Positiv habe sich das "erhebliche Wachstum" der Segmente "Buch" und "Digital" ausgewirkt:

• Segment Digital: Hier stieg der Umsatz laut Bilanz um 107,1 Prozent auf 5,8 Millionen Euro (Vorjahr: 2,9 Mio. Euro)

• Segment Buch: Der Umsatz legte um 46,7 Prozent auf 45,3 Millionen Euro zu (Vorjahr: 31,4 Mio. Euro). Aber: Beginnend mit dem 1. April 2017 sind auch die die Umsätze mit digitalen eBook- und Audio-Erzeugnissen enthalten. Wachstumstreiber waren im Wesentlichen der Start der aktuellen Blockbuster von Ken Follett "Das Fundament der Ewigkeit" und Dan Brown "ORIGIN", die im September bzw. Anfang Oktober 2017 erschienen sind.
• Auch der Erfolg der Tochtergesellschaft Daedalic mit ihrem Spiele-Hit "The Long Journey Home" habe zum Konzernwachstum beigetragen.

Weitere Segmente: Sinkender Retail-Umsatz

• Im Segment "Retail" lag der Umsatz mit 14,7 Millionen Euro um 23,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von 19,2 Millionen Euro. Als Hauptgründe nennt Bastei Lübbe "die gestiegene Retourenquote im Aktionsgeschäft sowie eine Auftragsschwäche im Bestsellergeschäft".

• Auch der Umsatz im Geschäftsbereich "Romanhefte und Rätselmagazine" sank: Um 4,3 Prozent auf 4,7 Millionen Euro (Vorjahr: 5,0 Mio. Euro). Bastei Lübbe spricht von einem insgesamt rückläufigen Marktsegment.

• Der aufgegebene Geschäftsbereich "Non-Book" verzeichnete keine Umsätze im Berichtszeitraum (Vorjahr: 9,3 Mio. Euro).

Ergebnisentwicklung

Der Bastei Lübbe Konzern erwirtschaftete im ersten Geschäfts-Halbjahr (1. April 2017 bis 30. September) laut Bilanz ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 5,9 Millionen Euro (Vorjahr: 4,1 Mio. Euro), davon: "Buch" 5,5 Millionen Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro), "Digital" 1,5 Millionen Euro (Vorjahr: -0,8 Mio. Euro), und "Non-Book" minus 200.000 Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro) sowie "Romanhefte und Rätselmagazine" 1,0 Millionen Euro (Vorjahr: 1,2 Mio. Euro) und "Retail" -1,9 Mio. Euro (Vorjahr: -0,4 Mio. Euro).

Oolipo-Abschreibung drückt EBIT

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern im Konzern (EBIT) belief sich auf minus 300.000 Euro (Vorjahr: 1,9 Mio. Euro). "Für diesen Rückgang sind im Wesentlichen die im zweiten Quartal verbuchten außerplanmäßigen Wertminderungen auf die immateriellen Vermögenswerte von oolipo in Höhe von 3,0 Mio. Euro verantwortlich", so Bastei Lübbe: "Diese waren vorzunehmen, weil die erwarteten und notwendigen Nutzerzahlen bislang nicht erreicht wurden."

Konzernergebnis

Das Konzernergebnis lag für das erste Halbjahr bei -2,0 Millionen Euro (Vorjahr: 700.000 Euro). Nach 0,09 Euro im Vorjahr betrug das Ergebnis pro Aktie im Berichtszeitraum -0,06 Euro (bezogen auf das den Anteilseignern der Bastei Lübbe AG zuzurechnende Periodenergebnis).

Vermögenslage

Bilanzsumme der Bastei Lübbe AG zum 30. September 2017: 153,6 Millionen Euro (plus 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr: 146,1 Mio. Euro). Die langfristigen Schulden, insbesondere Finanzschulden, reduzierten sich um 2,3 Millionen Euro.

Dem Anstieg der langfristigen Vermögenswerte um 1,9 Millionen Euro, vor allem Vorauszahlungen für Autorenhonorare in Höhe von 5,0 Millionen Euro, habe infolge der Abschreibungen auf oolipo mit -3,5 Millionen Euro ein Rückgang der immateriellen Vermögenswerte gegenübergestanden.

Das Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter lag zum 30. September 2017 bei 49,0 Millionen Euro (31. März 2017: 50,1 Mio. Euro).

Ausblick

Der Vorstand geht für das Geschäftsjahr 2017/2018 weiter von einem Umsatz in der Größenordnung von rund 160 Millionen Euro (Vorjahr: 146,3 Mio. Euro) aus. Das Unternehmen weist darauf hin, dass im Vergleich zum Vorjahr durch den aufgegebenen Geschäftsbereich "Räder" im laufenden Geschäftsjahr Umsatz im Volumen von rund 15 Millionen Euro weggefallen sei. Beim EBITDA will Bastei Lübbe den Vorjahreswert von 5,4 Millionen Euro "deutlich übertreffen" − um 14 Millionen Euro sollen herauskommen. "Um diese Prognose einhalten zu können, müssen alle Segmente des Konzerns ihre Planungsziele für die letzten beiden Quartale des Geschäftsjahres erfüllen", schließt die Mitteilung.

Der vollständige Halbjahresbericht 2017/2018 steht im Internet unter https://www.luebbe.com/de/investor-relations/finanzberichte zur Verfügung.