Barnes & Noble mit Quartalsbilanz

US-Filialist schreibt Verluste

1. Dezember 2017
von Börsenblatt
Im zweiten Geschäftsquartal (bis 28. Oktober) hat der US-Filialist Barnes & Noble im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Umsatzminus eingefahren: um 7,9 Prozent auf 791 Millionen Dollar (circa 666 Millionen Euro). Unterm Strich bleibt ein Verlust von 30,1 Millionen Dollar. Die Zahl der Läden ist um sechs auf 632 gesunken, die Eröffnung kleinerer Läden geplant.

Der US-Filialist kann erneut keine erfreulichen Zahlen liefern: Laut Bilanzmeldung von Barnes & Noble betrug das Ergebnis vor Abgaben und Steuern (EBITDA) im zweiten Quartal (bis 28. Oktober) des laufenden Geschäftsjahrs minus 25,0 Millionen Dollar, nach einem positiven Abschneiden im Vorjahresquartal (plus 729.000 Dollar). Der operative Verlust umfasste 52,2 Millionen Dollar, nach 29,3 Millionen Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Als Netto-Verlust weist die Bilanz 30,1 Millionen Dollar aus, nach minus 20,4 Millionen Dollar im zweiten Geschäftsquartal des Vorjahrs.

Ergebnis der Geschäftsbereiche im zweiten Geschäftsquartal:

  • Retail: Hierzu zählen die stationären Buchhandlungen, die Website barnesandnoble.com sowie die Verlagsaktivitäten von Sterling Publishing. Umsatz: 769,7 Millionen Dollar (-7,3 Prozent zur Vorjahresperiode). EBITDA: minus 25,2 Millionen Dollar (Vorjahr: plus 3,5 Millionen Dollar). Operativer Verlust: 49,3 Millionen Dollar (Vorjahr: 21,1 Millionen Dollar). Zu beachten ist hier, dass die Anzahl der stationären Läden weiter zurückgegangen ist: Zum 28. Oktober 2017 waren es 632, nach 638 (Ende Oktober 2016) und 647 (Ende Oktober 2015). Nach vergleichbarer Fläche sei der Umsatz um rund 6,3 Prozent gesunken, so Barnes & Noble. Als wichtigen Grund für den Rückgang wird der Bestseller "Harry Potter and The Cursed Child" im vergangenen Jahr angeführt. Zudem sei im Non-Book-Bereich weniger abgesetzt worden.
  • Nook (Digitalgeschäft): Der Umsatz lag bei 26,0 Millionen Dollar, das waren 25,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. EBITDA: 161.000 Dollar (Vorjahr: minus 2,7 Mio. Dollar). Operativer Verlust: 2,9 Millionen Dollar (Vorjahr: 8,2 Millionen Dollar).

Damit liegen auch die Kennzahlen für das erste Geschäftshalbjahr vor (Mai − Oktober); Veränderung zur Vorjahresperiode in Klammern:

  • Umsatz: 1,6 Milliarden Dollar (-7,2 Prozent)
  • EBITDA: minus 13,8 Millionen Dollar (plus 10,4 Mio. Dollar)
  • Operativer Verlust: 67,4 Millionen Dollar (50,7 Mio. Dollar)
  • Netto-Verlust: 40,9 Millionen Dollar (34,8 Mio. Dollar)
  • Dabei Retail: Der Umsatz lag bei knapp 1,6 Milliarden Dollar (-6,6 Prozent). EBITDA: minus 14,6 Millionen Dollar (plus 21,1 Millionen Dollar). Operativer Verlust: 61,8 Millionen Dollar (28,5 Millionen Dollar).
  • Dabei Nook: Der Umsatz betrug laut Bilanz 55,5 Millionen Dollar (minus 27,1 Prozent). EBITDA: plus 778.000 Dollar (minus 10,7 Millionen Dollar). Operativer Verlust: 5,6 Millionen Dollar (22,2 Millionen Dollar).

Ausblick

Trotz des rückläufigen Umsatzes geht CEO Demos Parneros davon aus, das der Absatz auf vergleichbarer Ladenfläche  in den stationären Barnes & Noble-Filialen in den folgenden sechs Monaten des Geschäftsjahrs in etwa das Vorjahresniveau halten werden. Das begründet er mit der Stärkung des Buchgeschäfts im zweiten Quartal. Zudem will sich das Unternehmen laut Parneros, wie "Publishers Weekly" berichtet, künftig stärker auf das Kernsegment Buch konzentrieren, der Non-Book-Bereich soll verschlankt werden. Außerdem plane Barnes & Noble die Eröffnung kleinerer Buchläden.

Update, 5. Dezember: Wie das US-Branchenmagazin "Publishers Weekly" berichtet, hat der B&N-Chairman Len Riggio seinen Anteil am Unternehmen am erhöht − von 18,0 Prozent auf 19,3 Prozent. Er habe am 1. Dezember 1 Millionen Aktien zum mitleren Preis von 6,80 Dollar pro Stück erworben.