Neues Programm zur Übersetzerförderung

Toledo startet

25. Januar 2018
von Holger Heimann
Der Deutsche Übersetzerfonds initiiert in Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung ein neues Förder- und Austauschprogramm: "Toledo". Gefeiert und vorgestellt wird das Projekt am 2. Februar in Berlin.

Mit dem neuen Programm soll die bisherige Übersetzerförderung stärker als bisher um eine internationale Komponente erweitert werden, das heißt gefördert werden neben Übersetzungen ins Deutsche, vermehrt auch Übertragungen aus dem Deutschen in andere Sprachen. "In Berlin ist eine lebendige Literatur- und Übersetzerszene entstanden. Wir wollen alle Beteiligten weiter untereinander vernetzen", sagt Jürgen Jakob Becker, Geschäftsführer des Deutschen Übersetzerfonds.

Wichtiger Bestandteil der neuen Initiative ist dabei ein sogenannter "Mobilitätsfonds" zur Finanzierung von Arbeitsaufenthalten in Übersetzerhäusern. Zudem ist geplant, an Literaturfestivals mit Übersetzerschwerpunkten anzudocken, aber auch eigene Veranstaltungsprogramme und Projekte aufzulegen, um so zur Weiterentwicklung einer lebendigen internationalen Übersetzerszene beizutragen.

Am 1. Februar sollen auf der Website www.toledo-programm weitere Elemente des Projektes vorgestellt werden, etwa ein Online-Journal für Texte, die rund um Übersetzungen entstanden sind. Unter der Überschrift "City of Translator" wiederum soll regelmäßig eine Stadt unter Übersetzungsaspekten erkundet werden. Zur Premiere geht die Reise einer Gruppe von Übersetzern im November nach Kalkutta.

Benannt ist das Programm für Übersetzer nach der spanischen Stadt Toledo, die im Mittelalter zu einem Sinnbild für Toleranz und kooperatives Arbeiten wurde, wo der Brückenschlag zwischen Religionen, zwischen Orient und Okzident gelang.

Das Projekt wird am 2. Februar im Literarischen Colloquium Berlin bei einer mit "Der Traum von Toledo" betitelten Auftaktveranstaltung  vorgestellt, Festredner ist der amerikanische Schriftsteller Joshua Cohen. Gemeinsam mit dem Übersetzer Ulrich Blumenbach will Cohen anschließend versuchen, Tweets von Donald Trump ins Deutsche zu bringen und dabei die Frage zu klären: Wie übersetzt man das Falsche richtig falsch?